Samstag, 20 April, 2024

Beikost

In den ersten sechs Monaten ist das Kind mit Muttermilch bzw.  Flaschensäuglingsmilch bestens versorgt. Der Beginn der Beikost liegt idealerweise zwischen dem fünften bis siebten Monat. Allergiegefährdete Kinder sollten erst ab dem siebten Monat an die Beikost herangeführt werden. Spätestens jetzt, frühestens ab dem fünften Monat wird das Zufüttern empfohlen, da das Baby zusätzliche Mineralien und Vitamine, insbesondere Eisen benötigt.

Beikosteinführung
Die Beikost sollte langsam eingeführt werden, damit sich das Verdauungssystem Eures Kindes an die neue Nahrung gewöhnen kann. Deshalb empfehlen Experten: Jeden Monat eine Milchmahlzeit durch eine Breimahlzeit zu ersetzen.

Als erstes empfiehlt es sich, den Mittagsbrei einzuführen. Dazu eignet sich besonders Karotten-, Kürbis- Pastinaken- oder Bananenmus, da sie gut verträglich und wegen der hohen Eigensüße bei Babys sehr beliebt sind. Verweigert Euer Kind Gemüse, bietet ihm stattdessen Obstmus (Apfel, Banane, Birne) an.

Der erste Brei wird am besten mittags vor der Milchmahlzeit mit ein paar Löffeln (4-5) gefüttert. Die Menge sollte täglich gesteigert werden und zugleich die im Anschluss angebotene Milch verringert werden. Nach ungefähr einer Woche ist die Milchmahlzeit idealerweise durch die Breikost vollständig ersetzt. Nun kann der Brei mit Kartoffeln und eine Woche später mit Fleisch ergänzt werden.

Zu Beginn ist es wichtig, nur wenige Zutaten zu füttern und darauf zu achten, ob das Baby auf ein neues Nahrungsmittel reagiert. Ihr könnt ohne Bedenken eine Woche lang das gleiche Mittagsmenü anbieten, schließlich hat das Baby fast sechs Monate ausschließlich Milch getrunken – ohne Abwechslung einzufordern.

Als nächste Mahlzeit wird die Abendmilch durch einen Milchbrei ersetzt. Nach einem weiteren Monat ist der Nachmittagsbrei an der Reihe – ein milchfreier Getreide-Obst-Brei. Die Morgenmilch wird weiterhin gegeben  – und kann ab dem zehnten Monat durch Milch aus der Tasse sowie Brot mit wenig Butter, etwas Obst oder einem zartem Müsli ergänzt werden.

Einen vollständigen Überblick dazu bietet die folgende Tabelle. Die Milchmahlzeit am Morgen bleibt weiter erhalten.

Beikosttabelle:

5. bis 7. Monat    Mittags Gemüsebrei (Karotten, Kürbis, Pastinake, Zucchini, Brokkoli)
Eine Woche später mit Kartoffeln ergänzen z.B. Karotten-Kartoffel-Brei
Eine weitere Woche später mit Fleisch ergänzen
6. bis 8. Monat  Abends Vollmilch-Getreide-Brei aus Schmelz- oder Reisflocken, Vollmilch bzw. Folgemilch und Obstsaft
7. bis 9. Monat  Nachmittags   Getreide-Obst-Brei aus zarten Vollkornflocken mit Wasser, Obst, Butter und Öl
10. bis 12. Monat  Morgens Schrittweise Vollmilch aus der Tasse, dazu Brot mit Butter oder Müsli, Obst
Vormittags – eine Zwischenmahlzeit mit Obst z.B. Zwieback, Brötchen, Knäckebrot und Obst
     

Auf alle Fälle sollte die Babykost ohne Salz und Zucker oder Zuckerersatzstoffe sein. Anfangs sollte auch auf Milch oder Rahm verzichtet werden. Kuhmilch kann ab dem sechsten Monat gegeben werden, ist dann aber zu verdünnen; besser ist es aber im ersten Lebensjahr ganz auf Kuhmilch zu verzichten. Breie können auch aus Muttermilch oder HA-Milch gekocht werden.

Nitratreiche Lebensmittel wie Spinat, Fenchel und Kohlrabi sollten erst ab Ende des ersten Lebensjahres
gegeben werden. Folgende Nahrungsmittel sollten wegen ihrer erhöhten Allergenität möglichst spät eingeführt werden: Hühnerei, Kuhmilch, Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse, Weizen, Sellerie, Tomaten, Erdbeeren sowie Schokolade.

Gut verträgliches Anfangsgemüse umfasst: Kartoffel, Topinambur, Karotte, Kürbis, Pastinaken, Petersilienwurzel, Zucchini, Gurke. Unter Folgegemüse ab dem 8. Monat zählen: Brokkoli, Fenchel, Kohlrabi, Mais, Steckrübe, Avocado sowie Blumenkohl.

Gut verträgliches Anfangsobst sind Birne, Apfel und Banane. Ab dem 8. Monat: Aprikosen, Zuckermelonen, Pfirsich, Mango

Fleisch sollte als Eisenlieferant nicht fehlen und muß bald gegeben werden. Die Eisenreserven des Babys reichen sechs Monate, danach muß es Eisen über die Nahrung aufnehmen. Fleisch, besonders Pute oder auch Rind, sind die besten Eisenlieferanten. Möchtet Ihr mit Fleisch sparen, so sollte Hirse häufig als Getreide gewählt werden. Die Eisenaufnahme wird verbessert, wenn zugleich Vitamin C (z. B. ein paar Löffel Orangensaft) aufgenommen wird.

Nach dem 9. Monat kann das Kind schon an Brotkanten, Banane oder Kinderkeks knabbern. Apfelstücke sollten dem Kind erst gegeben werden, wenn es oben und unten Zähne hat, da sich  die harten Stücke nicht am Gaumen zerdrücken lassen. Durch die Verschluckgefahr, sollten die Essensanfänger noch nicht unbeaufsichtigt beim Essen sein. Das Kind kann nun bei leichten Speisen auch schon am Familientisch mitessen. Zweigt für die Kleinen eine Portion vor dem Würzen ab. Scharfes angebratenes, salziges Essen sollte noch vermieden werden.

Am Ende des ersten Lebensjahres kann das Kind dann auch statt der vier gleichwertigen Mahlzeiten drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen und Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten einnehmen. Als Zwischenmahlzeit eignen sich Brot, Butterbrot, Vollkornkeks oder Zwieback und verdünnter Saft (50 ml Saft) oder Obst.

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