Dienstag, 8 Juli, 2025

Storchenbiss beim Baby: Infos zu Nacken, Augenlid & Co.

Was ist ein Storchenbiss beim Baby? Alle Infos zu dem harmlosen roten Fleck.

Hast du bei deinem Baby einen rötlichen Fleck im Nacken oder auf der Stirn entdeckt? Keine Sorge, höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen sogenannten Storchenbiss. Diese harmlosen roten Flecken kommen bei etwa 30-40% aller Neugeborenen vor und sorgen oft für Verunsicherung bei frischgebackenen Eltern. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über den Storchenbiss beim Baby – von den Ursachen über typische Lokalisationen bis hin zur Rückbildung dieser Hautveränderung.

Was ist ein Storchenbiss beim Baby?

Ein Storchenbiss, medizinisch als Naevus flammeus nuchae oder Naevus simplex bezeichnet, ist eine harmlose Gefäßveränderung in der Haut. Diese rötlichen Flecken kommen bei Neugeborenen häufig vor und befinden sich typischerweise im Nacken, können aber auch am Augenlid, auf der Stirn oder an anderen Körperstellen auftreten.

Der Name „Storchenbiss“ leitet sich von einer alten Volksweisheit ab: Früher erzählte man Kindern, dass der Storch die Babys bringt. Die rötlichen Flecken wurden als „Abdrücke“ des Storchenschnabels gedeutet, mit dem er die Kleinen beim Transport festgehalten haben soll. Natürlich ist dies nur eine niedliche Geschichte ohne medizinischen Hintergrund.

 Wichtig: Der meist harmlose und verblassende Storchenbiss (Naevus simplex) sollte nicht mit einem echten Feuermal (Naevus flammeus, Portweinfleck) verwechselt werden. Letzteres ist meist dunkler, schärfer begrenzt und bleibt dauerhaft bestehen. 

Ursachen: Warum entsteht ein Storchenbiss?

Die genaue Ursache für den Storchenbiss beim Baby ist wissenschaftlich nicht vollständig geklärt. Bekannt ist jedoch, dass es sich um eine lokale Erweiterung von Blutgefäßen in der obersten Hautschicht handelt. Diese erweiterten Kapillaren schimmern durch die zarte Babyhaut und erzeugen die typische rötliche Verfärbung.

Interessant ist, dass sich ein Storchenbiss bei Aufregung, beim Schreien oder bei Temperaturveränderungen oft intensiver rot färbt. Dies liegt daran, dass in diesen Situationen die Durchblutung generell zunimmt und die bereits erweiterten Gefäße im Bereich des Storchenbisses noch deutlicher hervortreten.

Typische Lokalisationen des Storchenbisses

Der klassische Storchenbiss beim Baby tritt an folgenden Stellen auf:

  • Im Nacken (häufigste Lokalisation)
  • Auf der Stirn zwischen den Augenbrauen
  • An den Augenlidern
  • Auf den Wangen
  • Selten auch an anderen Körperstellen

Besonders häufig ist der Storchenbiss im Nackenbereich zu finden, wo er unter den Haaren meist kaum auffällt. Etwas mehr Aufmerksamkeit erregt ein Storchenbiss am Augenlid des Babys oder auf der Stirn, da er hier deutlich sichtbar ist.

Unterschied zwischen Storchenbiss und Blutschwamm

Wichtig zu wissen: Ein Storchenbiss beim Baby unterscheidet sich deutlich von einem Blutschwamm (Hämangiom). Hier die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:

Storchenbiss:

  • Liegt flach in der Haut (nicht tastbar)
  • Verändert sich in der Intensität bei Aufregung
  • Bildet sich meist von selbst zurück
  • Ist bereits bei der Geburt vorhanden

Blutschwamm:

  • Erhabene, tastbare Gefäßveränderung
  • Wächst anfangs oft noch
  • Kann in seltenen Fällen problematisch werden
  • Erscheint meist erst einige Tage nach der Geburt

Falls du dir unsicher bist, solltest du die Hautveränderung bei deinem Baby vom Kinderarzt begutachten lassen. Dieser kann zuverlässig zwischen einem harmlosen Storchenbiss und anderen Hautveränderungen unterscheiden.

Storchenbiss am Augenlid des Babys – Erfahrungen

Gerade bei einem Storchenbiss am Augenlid des Babys suchen viele Eltern nach Erfahrungen anderer. Die gute Nachricht ist: Die meisten Berichte bestätigen, dass auch diese Variante in der Regel völlig harmlos ist und keine Beeinträchtigung der Sehfähigkeit oder Augengesundheit darstellt.

Viele Eltern berichten, dass sich der Storchenbiss am Augenlid ihres Babys im Laufe des ersten Lebensjahres deutlich zurückgebildet oder vollständig verschwunden ist. Bei manchen Kindern bleibt er allerdings bestehen und kann bei Aufregung oder Anstrengung kurzzeitig intensiver hervortreten.

Wann verschwindet der Storchenbiss?

Eine der häufigsten Fragen besorgter Eltern ist: „Wann geht der Storchenbiss beim Baby weg?“ Hier gibt es gute Nachrichten:

  • Bei etwa 50-60% der Babys verschwindet der Storchenbiss komplett innerhalb des ersten Lebensjahres.
  • Bei weiteren 20-30% verblasst er deutlich und wird kaum noch wahrnehmbar.
  • Bei einem kleinen Teil der Kinder bleibt der Storchenbiss dauerhaft bestehen, ist aber oft nur bei genauem Hinsehen oder bei Aufregung/Anstrengung sichtbar.

Ein Storchenbiss im Nackenbereich wird später ohnehin meist durch die Haare verdeckt und fällt somit kaum auf. Flecken im Gesicht können länger sichtbar bleiben, verblassen aber in der Regel deutlich.

Behandlungsmöglichkeiten bei dauerhaftem Storchenbiss

In den meisten Fällen ist keine Behandlung des Storchenbisses erforderlich, da er harmlos ist und sich oft von selbst zurückbildet. Bleibt der Storchenbiss bestehen und ist an einer auffälligen Stelle lokalisiert, stehen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Abwarten und Beobachten: Die empfohlene Vorgehensweise für die ersten Lebensjahre
  • Abdecken mit Makeup: Bei älteren Kindern, die sich durch den Fleck gestört fühlen
  • Laserbehandlung: Kann bei persistierenden, störenden Storchenbissen erwogen werden

Wichtig: Eine Laserbehandlung sollte frühestens im Schulalter in Betracht gezogen werden, wenn sich herausstellt, dass der Storchenbiss bestehen bleibt und das Kind darunter leidet. Diese Entscheidung sollte gemeinsam mit einem erfahrenen Hautarzt getroffen werden.

Häufige Fragen zum Storchenbiss beim Baby

Wie lange bleibt ein Storchenbiss beim Baby sichtbar?

Bei den meisten Babys verblasst der Storchenbiss innerhalb des ersten Lebensjahres. Bei einigen Kindern kann er jedoch länger sichtbar bleiben oder sogar ein Leben lang bestehen. Die Intensität nimmt jedoch fast immer mit der Zeit ab.

Warum haben manche Babys einen Storchenbiss?

Storchenbisse sind das Ergebnis erweiterter Blutgefäße in der obersten Hautschicht. Sie entstehen während der Schwangerschaft und sind bei der Geburt bereits vorhanden. Etwa ein Drittel aller Neugeborenen kommt mit einem Storchenbiss zur Welt.

Kann ein Storchenbiss für mein Baby gefährlich werden?

Nein, ein Storchenbiss ist eine vollkommen harmlose Hautveränderung, die keinerlei gesundheitliche Risiken birgt. Es handelt sich nicht um einen Tumor oder eine Erkrankung, sondern lediglich um erweiterte Blutgefäße, die durch die zarte Babyhaut schimmern.

Woher kommt der Name „Storchenbiss“?

Der Name stammt aus einer Zeit, als man Kindern erzählte, dass der Storch die Babys bringt. Die roten Flecken wurden scherzhaft als Spuren erklärt, die der Storch mit seinem Schnabel hinterlassen hat, als er das Baby transportierte.

Ist ein Storchenbiss das Gleiche wie ein Feuermal?

Nein. Ein Storchenbiss (medizinisch oft Naevus simplex) ist eine harmlose Ansammlung erweiterter Blutgefäße, die meist im ersten Lebensjahr von selbst verblasst. Ein echtes Feuermal (Naevus flammeus oder Portweinfleck) ist eine angeborene Fehlbildung von Blutgefäßen, die dunkler ist, nicht verblasst und manchmal ärztlich beobachtet werden sollte. Dein Kinderarzt kann den Unterschied erkennen.

Kann ich etwas tun, um den Storchenbiss schneller verschwinden zu lassen?

Nein, es gibt keine Haushaltstipps oder Cremes, die das Verschwinden des Storchenbisses beschleunigen können. Die Rückbildung erfolgt natürlich und braucht ihre Zeit. Geduld ist hier der beste Ratgeber.

Fazit: Der Storchenbiss beim Baby ist kein Grund zur Sorge

Der Storchenbiss gehört zu den häufigsten Hautveränderungen bei Neugeborenen und ist absolut harmlos. Ob im Nacken, auf der Stirn oder am Augenlid – in den meisten Fällen verblasst der rötliche Fleck innerhalb des ersten Lebensjahres oder wird zumindest deutlich unauffälliger.

Als Eltern kannst du beruhigt sein: Ein Storchenbiss beeinträchtigt weder das Wohlbefinden deines Babys noch seine Entwicklung. Solltest du dennoch Bedenken haben oder unsicher sein, ob es sich tatsächlich um einen Storchenbiss handelt, kannst du dies jederzeit mit dem Kinderarzt besprechen. In der Zwischenzeit darfst du dich einfach an deinem gesunden Baby erfreuen – mit oder ohne kleinen „Kuss des Storchs“.

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