Samstag, 20 April, 2024

So senken Sie das Allergierisiko und schützen Ihren Liebling vor Allergien

 

Häufige Allergien bei Babys und Kleinkindern
Eine der häufigsten Allergien ist die Kuhmilchallergie bei Babys. Wie auf der Website von Nestlé Health Science beschrieben ist, äußert sie sich insbesondere durch Verdauungsbeschwerden wie Erbrechen und Durchfall, häufig aber auch durch Hautreaktionen wie Neurodermitis und Probleme mit den Atemwegen. Aber auch auf andere Lebensmittel wie Erdnüsse, Soja und Eier, auf Hausstaubmilben oder auf Tierhaare reagieren einige Kinder schon frühzeitig allergisch. Wenn eine Allergie entwickelt wurde, bleibt sie in den meisten Fällen ein Leben lang. Eine Ausnahme bildet hier die Kuhmilchallergie: Sie heilt innerhalb der ersten Lebensjahre oft spontan. Meist bedeutet eine Allergie jedoch erhebliche Einschränkungen im Alltag des Kindes, etwa weil es auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss. Sie sollten sich daher rechtzeitig informieren, wie Sie das Immunsystem Ihres Kindes stärken, um die Entstehung von Allergien zu vermeiden.

Stillen ist die beste Vorbeugung gegen Allergien
Stillen gilt nach wie vor als bestes Mittel, um ein gesundes Immunsystem Ihres Kindes zu fördern und ihm alle Nährstoffe zuzuführen, die es benötigt. Muttermilch ist zudem allergenarm und enthält Substanzen, die die Darmschleimhaut vor Allergenen bewahren. Stillende Mütter sollten nicht darauf verzichten, Allergene zu verzehren. Auch Milch, Hühnerei und Soja sind daher während der Stillzeit erlaubt. Das war vor einigen Jahren noch anders. Doch gerade der frühe Kontakt zu einer geringen Menge von Allergenen soll laut Meinung der Ärzte das Immunsystem stärken und Allergien vorbeugen.
Neu ist auch die Empfehlung, mindestens vier Monate voll zu stillen. Früher waren es sechs Monate. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) begründet die Empfehlung wie folgt: Es gebe keine Belege dafür, dass ein späterer Beginn der Beikost die Entstehung von Allergien begünstigen würde. Die Zeit vom fünften bis siebten Monat gilt heute als ideal, um die Beikost schrittweise einzuführen. Dann kann der Körper lernen, eine Toleranz gegen die verschiedenen Lebensmittel zu entwickeln.

HA-Nahrung ist für allergiegefährdete Säuglinge empfehlenswert
Wenn ein Säugling ein erhöhtes Allergierisiko hat – etwa weil ein Elternteil selbst unter einer oder mehreren Allergien leidet –, ist es sinnvoll, ihm Hydrolysatnahrung (HA-Nahrung) zu füttern. So lässt sich das Risiko für gefährdete Säuglinge um bis zu 50 Prozent verringern. HA-Nahrung hat die Besonderheit, dass Eiweißbausteine wie Molkenprotein oder Kasein bereits aufgespalten sind. Dadurch ist es weniger wahrscheinlich, dass das Immunsystem allergisch reagiert. Gesunde Kinder, die kein erhöhtes Allergierisiko haben, sollten jedoch keine HA-Nahrung gefüttert bekommen.

Freie Wahl bei der Beikost
Lange Zeit wurde empfohlen, im ersten Lebensjahr keine allergenen Lebensmittel zu füttern. Die Regeln, an die sich Eltern bei der Beikost-Zubereitung und -Auswahl halten mussten, waren streng: Babybrei durfte kein glutenhaltiges Getreide enthalten und auch Eier, Nüsse, Weizen und Milchprodukte waren tabu. Das hat sich durch die neuen Erkenntnisse jedoch geändert: Fisch, Ei und Kuhmilch dürfen und sollten ebenso wie Getreide auf dem Speiseplan Ihres Babys stehen. Wenn Sie bestimmte allergene Nahrungsmittel im ersten Lebensjahr Ihres Babys meiden, trägt das nach dem momentanen Stand der Wissenschaft nicht dazu bei, Allergien vorzubeugen. Im Gegenteil: Der Körper kann eher eine Toleranz entwickeln, wenn er schon im fünften bis siebten Monat mit einigen Allergenen in Kontakt kommt.

Ab dem achten Monat ist Rohkost erlaubt
Im Alter von einem halben Jahr können Babys kauen. Mit acht Monaten sind sie in der Lage, die Zunge seitwärts im Mund zu bewegen und das Essen mit ihrem Speichel selbst zu pürieren. Jetzt kann auch gröberer Brei gegessen werden. Außerdem können Sie langsam mundgerechte Stücke von Brötchen, weichen Obst- und Gemüsesorten oder Vollkornbrot anbieten. Härteres Obst und Gemüse sollten Sie am Anfang noch dünsten oder kochen.

Weitere Tipps zur Allergievorbeugung
Grundsätzlich ist das Risiko für Allergien und insbesondere für das allergische Asthma bei Kindern größer, die in einem Raucherhaushalt aufwachsen. Sie sollten daher auf das Rauchen verzichten. Führen Sie außerdem ein Immuntraining durch: Auch wenn Ihr Baby nach der Geburt häufig Schnupfen hat, ist das kein Grund für übertriebene Hygiene. Der Körper muss verschiedene Keime, Bakterien und Viren kennenlernen, um ein gutes Immunsystem auszubilden.

Achten Sie aber trotzdem auf eine gesunde Kinderzimmereinrichtung. Das heißt: Lassen sie die Finger von Sperrholz, denn es enthält oft Schadstoffe. Greifen Sie zu Möbeln mit dem „Goldenen M“ oder dem „Blauen Engel“, denn sie garantieren, dass die Einrichtungsstücke auf Schadstoffe geprüft wurden. Lüften Sie regelmäßig, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Darüber hinaus sollte Ihr Baby nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft werden. Auch dadurch senken Sie das Allergierisiko.

 

 

Bildquelle: S. Hofschlaeger  / pixelio.de

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