Dienstag, 26 März, 2024

Vermeidbare Müllberge: Alternativen zu Wegwerfwindeln

Das Baby ist da, die Welt ist rosarot – oder hellblau, je nachdem. Doch plötzlich türmt sich etwas auf, was die frischgebackenen Eltern zuvor nicht so recht auf dem Schirm hatte: Berge von Windeln und damit Berge von Müll. Bei der Wahl der Windeln sollte man aber durchaus Alternativen zu den herkömmlichen Windeln im Handel in Erwägung ziehen. Besonders für Kleinkinder und Babys sind waschbare Stoffwindeln eine interessante Alternative.

Siegeszug der Einmalwindel

Die heutigen Großeltern gehörten wohl zu den ersten, die ihr Geschäft in eine Pampers machten. Mit Beginn der 1960er-Jahre begann der Siegeszug der Einmalwindel. Bis dahin wickelten Mamas ihren Nachwuchs in Stoffwindeln, die nach Gebrauch grob gesäubert und dann mühsam in einem Topf auf dem Herd ausgekocht wurden. Da wundert es nicht, dass damals Eltern alles daransetzten, die Kleinen so fix wie möglich ans Töpfchen zu gewöhnen.
Im Lauf der Jahrzehnte verbesserten die Windelhersteller ihr Produkt stetig. Wegwerfwindeln wurden leichter, dünner, schicker, saugfähiger. Die neuen Superabsorber können hundertmal ihr eigenes Gewicht an Flüssigkeit aufnehmen, ohne dass etwas herausfließt.

Nicht nur Vorteile

Ist die Windel voll, verschwindet sie im Restmüll und ein frisches Exemplar kommt um den Babypopo. Super praktisch! Und leider super haltbar, denn es dauert mehrere Hundert Jahre, ehe eine Einmalwindel auf der Müllhalde verrottet ist.
Ebenfalls problematisch ist, dass die Hightech-Materialien der modernen Windel in ihrer Herstellung viele Ressourcen wie Wasser und Holz verbrauchen.
Ein weiterer Nachteil kommt vordergründig als Vorteil daher. Wenn die kleinen Racker auch mit drei Jahren das Töpfchen verweigern und absolut nicht trocken werden wollen – na, wenn schon!
Das Problem dabei: Kinder entwickeln überhaupt kein Gefühl für ihre eigenen Ausscheidungen.

Welche Alternativen gibt es?

Nachhaltig ist die kompostierbare Windel. Sie besteht aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais- und Kartoffelstärke. Zudem enthält sie keine Chemikalien, Giftstoffe, Parfums oder allergene Wirkstoffe. Dennoch darf die Ökowindel nicht im Biomüll entsorgt werden, da sie noch wenige nicht kompostierbare Bestandteile enthält. Sie muss also in den Restmüll, hat dort aber den Vorteil, dass sie fast komplett verrottet oder bei der Verbrennung aufgenommenes Kohlendioxid wieder abgibt.
Eltern können auch heute wieder auf Stoffwindeln zurückgreifen. Das klingt zunächst mal gar nicht verlockend. Doch die riesigen Tücher, in die man das Baby umständlich hüllen musste, gibt es nicht mehr. Moderne Stoffwindeln sind toll gemustert, mit Klettverschlüssen und Druckknöpfen ausgestattet. Saugfähige Einlagen für die Stoffwindel gibt es zum Waschen, aber auch als Wegwerfeinlagen.
Ein anderer windelfreier Ansatz heißt genauso, nämlich Windelfrei. Dabei muss Mama oder Papa erkennen, wann das Kind kurz davor ist, sich zu entleeren. Diese Methode braucht natürlich viel Aufmerksamkeit – und stahlharte Nerven, falls man das konsequent durchziehen will.

Junge Eltern merken es rasch: Um sie herum wimmelt es von Experten, die einem sagen, wie was richtig zu machen ist. Auch beim Wickeln. Wichtig, liebe Eltern: Entscheidet ganz allein für euch, welches die passende Wickelmethode ist.

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