Donnerstag, 14 März, 2024

Fruchtbarkeitsstörungen

Woher kommen Fruchtbarkeitsstörungen?

Etwa 10 – 15 % aller Paare in den Industrieländern bleiben ungewollt kinderlos wegen Fruchtbarkeitsstörungen. Dabei ist eine erfolgreiche Behandlung durch einfache und wenig eingreifende Maßnahmen möglich. Oftmals muss allerdings eine langwierige Diagnostik und Therapie durchgeführt werden. Die Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit sind vielfältig. Die Ursachen werden im allgemeinen zu einem Drittel der Fälle bei der Frau, zu einem Drittel bei dem Mann und zu einem Drittel bei beiden nachgewiesen. In 30 % der Fälle, in denen eine Ursache bei beiden Partnern angenommen wird, lässt sich auch nach sorgfältiger Untersuchung nicht erklären, aus welchem Grund eine Schwangerschaft ausbleibt. Hier spricht man von der unerklärbaren oder idiopathischen Sterilität.

Was ist die Vorraussetzung?

Eine Voraussetzung für eine sinnvolle und erfolgreiche Behandlung ist die Kenntnis der individuellen Faktoren, die eine Störung der Fortpflanzung verursachen können. Daher sollte das betroffene Paar alle Unterlagen über vorausgegangene Untersuchungen und Behandlungen im Zusammenhang mit dem Kinderwunsch mitbringen. Die beiden Partner sollten über die bestehende Problematik und die Therapiemöglichkeiten gegen Fruchtbarkeitsstörungen umfassend informiert sein. Dieses kann nur nach einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt erfolgen, wenn auch nach einem einzelnen Gespräch oft noch viele Fragen offen bleiben, die sich erst im Laufe der Behandlung klären.

Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann

Ein Drittel aller Fälle von Kinderlosigkeit gehen auf Unfruchtbarkeit beim Mann zurück. Die verminderte Zeugungsfähigkeit lässt sich auf Verformungen, zu langsame Fortbewegung oder überhaupt durch zu geringe Anzahl von Samenfäden zurückführen. Diese Störungen entstehen durch:

  • Stress, Rauchen, und zu viel Alkohol,
  • Überwärmung der Hoden durch Krampfadern (Varikozelen),
  • Schädigung der Samen bildenden Zellen durch Hodeninfektionen – zum Beispiel Mumps,
  • Reifungsstörungen der Spermien durch Hormonstörungen,oder Pilzerkrankung
  • Verschluss der Samenleiter durch Entzündungen – beispielsweise als Folge von Chlamydieninfeken oder Gonorrhoe.

Man sagt es of so leichthin – doch das gibt es tatsächlich: Wenn man gegen den Partner allergisch ist, kann das fatale Folgen für die Fruchtbarkeit haben. Eine Unverträglichkeit von Zellbeständen zwischen Mann und Frau kann in einigen Fällen dazu führen, dass der Muttermundschleim den Samen abfängt, bewegungsunfähig macht und so die Befruchtung verhindert. Sogar wiederholte Fehlgeburten können auf solche Abstoßungsreaktionen zurückzuführen sein.

Fruchtbarkeitsstörungen bei der Frau

Die Fruchtbarkeit der Frau ist Folge des Zusammenspiels von hochkomplexen Prozessen im Organismus. Für eine Schwangerschaft muss eine Eizelle befruchtungsfähig sein, für die Befruchtungsfähigkeit der Eizelle ist der Eisprung Voraussetzung. Manche Frauen können in der Mitte ihres Zyklus den Eisprung spüren. Genau lässt sich der Eisprung an der Temperaturkurve ablesen. Bleibt er aus, steigt die Temperatur nicht an, sondern verändert sich über den ganzen Zyklus kaum. Auch in den fruchtbarsten Jahren – zwischen 20 und 30 – kommt es nicht jeden Monat zum Eisprung. Deshalb sollten Sie nicht gleich besorgt sein, wenn sich mehrere Monate hintereinander nichts bei Ihnen tut – besonders dann nicht, wenn sie zuvor mit der Pille verhütet haben.

Das Zusammenspiel der Hormone regelt die Reifung und die Freisetzung der Eizelle. Die Gonadotropine FSH und LH, Hormone der Hirnanhangsdrüse, spielen dabei die zentrale Rolle. Wenn sie in ihrem Gleichgewicht gestört sind, bleibt die Eireifung aus: Ursachen können Stress, Stoffwechselstörungen wie Zuckerkrankheit oder Schilddrüsenfehlfunktion, Magersucht (Anorexie), Nebennnierenkrankheiten oder – ganz selten – Tumore der Hirnanhangdrüse sein. Auch zu viel Milchbildungshormon (Prolaktin) kann den Eisprung verhindern. Krankhafte Veränderungen der Eierstöcke wie vielfache Zysten (polyzystische Ovarien, PCO-Syndrom), eine angeborene Unterentwicklung der Ovarien oder ihre Schädigung durch Chemotherapie, Röntgenstrahlen oder Radioaktivität machen die Eireifung unmöglich.

Ursachen von Fortpflanzungsstörungen im Überblick

Mann Frau
– Alter – Alter
– hormonelle Störungen – hormonelle Störungen
Eisprungprobleme
– unzureichende Spermaqualität (geringe Anzahl, mangelhafte Beweglichkeit, veränderte Form) – Narben oder Endometriose
– Allgemeinerkrankungen (z.B. Diabetes) – Allgemeinerkrankungen (z.B. Diabetes)
– psychosomatische Störungen (z.B. Stress) – psychosomatische Störungen (z.B. Stress)
– Zigaretten, Alkohol und andere Drogen – Zigaretten, Alkohol und andere Drogen
– Antikörperbildung gegen eigene Spermien – Antikörperbildung gegen Spermien
– Unverträglichkeit des Gebärmutterhalssekretes mit den Spermien
– Antikörperbildung gegen eigene Keimzellen

 

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