Donnerstag, 14 März, 2024

Verlust der Milchzähne

Zwischen dem 5. und 13. Lebensjahr verlieren die meisten Kinder ihre Milchzähne. Als Erstes fallen in der Regel die Schneidezähne zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr aus, die Milchbackenzähne gehen erst zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr verloren. Bei jedem Kind verlaufen der Ausfall der Milchzähne und der Zahnwechsel anders. Normalerweise verlieren Kinder, die schon als Baby früh die ersten Zähne bekommen haben, diese auch früh wieder. Insgesamt erstreckt sich der ganze Vorgang über sechs oder mehr Jahre. Bereits bei der Geburt eines Kindes sind Teile der Milchzähne und der bleibenden Zähne bereits ausgebildet. Bis zum Zahnausfall dienen die Milchzähne der Zerkleinerung der Speisen. Bis zum Beginn des Zahnwechsels sind Milchzähne wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne. Das heißt, die Milchzähne müssen ausfallen, um den dauerhaften Zähnen Platz zu machen. Wenn die Zähne zu wackeln beginnen, ist das ein Zeichen dafür, dass die bereits angelegten, bleibenden Zähne sich langsam, aber sicher nach oben drücken. Durch das Wachsen und Schieben der bleibenden Zähne fangen die Zahnwurzeln der Milchzähne an, sich von unten her nach und nach aufzulösen. Die Milchzähne werden von den bleibenden Zähnen verdrängt, sodass sie sich letztlich lockern und von alleine herausfallen. Manchmal fallen Milchzähne aus, auch wenn die bleibenden Zähne darunter noch nicht zu sehen sind. Oft vergehen Wochen und sogar Monate, bis sich bleibende Zähne zeigen. Ein verzögerter Durchbruch kann sich bis zu einem halben Jahr ziehen. Sorgen über fehlende Zähne muss man sich zunächst demnach nicht machen. In Einzelfällen kann es aber durchaus vorkommen, dass Kinder bis ins Erwachsenenalter Milchzähne behalten werden, weil unter ihnen keine permanenten Zähne angelegt sind.

Pflege bei Milchzähnen nicht vernachlässigen

Die Gesundheit der Milchzähne ist jedoch nicht weniger relevant, nur weil es sich bei ihnen um reine Platzhalter handelt. So können kariöse Milchzähne beispielsweise den Durchbruch von bleibenden Zähnen blockieren, weil sich die Milchzahnwurzeln durch den Karies nur unvollständig auflösen. Betroffene Milchzähne müssen dann vom Zahnarzt manuell entfernt werden. Karies kann wie bei bleibenden Zähnen auch zu Schmerzen und Entzündungen führen; Kariesbakterien, die sich in dem Zahnbelag auf den Milchzähnen vermehren, können außerdem die später durchbrechenden bleibenden Zähne befallen. Durch vorzeitigen Milchzahnverlust können überdies Zahnlücken entstehen, weil Nachbarzähne in die Lücken hineinkippen und den nachkommenden Zähnen den Platz nehmen. Zur Vorbeugung von Platzproblem setzen einige Zahnärzte dann Platzhalter ein. Gesunde und intakte Milchzähne sind demnach eine Voraussetzung für ein gerades und gesundes Erwachsenengebiss. Eine gründliche Zahnreinigung schon bei den Milchzähnen beseitigt Zahnbeläge und schränkt die Ausbreitung von Kariesbakterien ein. Nach dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollte mit der Mundhygiene einmal täglich vor dem Zubettgehen begonnen werden. Zu diesem Zweck genügt anfangs ein weiches Tuch oder ein nasses Wattestäbchen. Ab dem 2. Lebensjahr dürfen die Milchzähne zweimal täglich nach dem Essen mit einer erbsengroßen Menge fluoridierter Zahnpasta geputzt werden. Davor sollte nur Wasser oder nicht fluoridierte Zahnpasta (u.a. Fluoretten vom Zahnarzt) zum Zähneputzen verwendet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass große Mengen der Zahnpasta verschluckt werden. Der „Zahnärztliche Kinderpass“, der von Bundesland zu Bundesland eine gewisse Anzahl von Vorsorgeuntersuchungen vorsieht, hilft Eltern dabei, die Entwicklung eines gesunden Milchgebisses von Anfang an bei ihrem Kind zu begleiten.

Wie man Kindern den Zahnausfall und -wechsel erleichtern kann

Der Milchzahnverlust ist für gewöhnlich kein schmerzhafter Prozess wie mitunter das Zahnen. Wachsende Backenzähne, die direkt die Schleimhaut durchdringen, können allerdings während des Zahnwechsels Schmerzen im hinteren Mundraum verursachen. Eltern können ihren Kindern die Furcht vor dem Ausfall der Milchzähne nehmen, indem sie ihnen den Vorgang verständlich machen. Sie können sie ruhig dazu ermutigen, mit der Zunge vorsichtig an den ersten Wackelzähnen herumzuspielen. Die Milchzähne lösen sich zumeist ohne Blutungen von selbst ab. Manchmal lassen sich einige Milchzähne komplett drehen, da sich die darunter liegenden Wurzeln fast ganz aufgelöst haben. Bei manchen Milchzähnen allerdings kann es einige Zeit dauern, bis sie herausfallen. Für Kinder ist das Warten auf die neuen Zähne meistens sehr aufregend. Die Geschichte von der Zahnfee, die abends vorbeikommt, um ausgefallene Weisheitszähne, die unter dem Kissen liegen, gegen kleine Präsente einzutauschen, kann kleine Kindergemüter zusätzlich beruhigen. Das Belohnungskonzept, das hinter dem Mythos der Zahnfee steckt, hilft Kindern dabei, den Zahnverlust als einen normalen körperlichen Vorgang zu akzeptieren. Durchschnittlich mehr als 5,5 Mio Milchzähne landen laut Ratgeber von ERGO Direkt weltweit pro Nacht in dem Zahnsack. Mittlerweile bedienen sich nicht nur Eltern, sondern auch Zahnärzte der Tradition rund um das freundliche Fabelwesen, um Kindern die Angst zu nehmen. Für Kinder, die ihre Milchzähne der Zahnfee nicht mitgeben möchten, gibt es hübsche Milchzahndosen, in denen die Milchzähne aufgehoben werden können.

Wackelzähne ruhig herausfallen lassen

Bei wackelnden Milchzähnen lässt man der Natur am besten ihren freien Lauf. Nur sehr selten wollen Wackelzähne gar nicht ausfallen und müssen von Zahnärzten gezogen werden. Bei Zähnen, die gar nicht locker werden, sollte man vorsichtshalber den Zahnarzt konsultieren, um zu überprüfen, ob bleibende Zähne angelegt sind. Man sollte es vermeiden, die Milchzähne mit Gewalt herauszubrechen, da dadurch Entzündungen und Blutungen auftreten können. Da bleibende Zähne bei jedem Kind unterschiedlich schnell wachsen, kommt man mit Ungeduld nicht weit. Im Unterschied zu den Milchzähnen sind die kommenden Zähne viel größer und weniger weiß als die Milchzähne. Die neuen Zähne sind an den typischen Höckern zu erkennen, die deshalb vorhanden sind, weil mit den Zähnen bisher weder gebissen noch gekaut wurde.

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