Mittwoch, 13 März, 2024

Zahnpflege

Karies ist ansteckend!
Bevor das Kind im Alter von etwa sechs Monaten den ersten Zahn bekommt, sollten Vater und Mutter ihr eigenes Gebiss sanieren lassen. Viele Eltern reagieren auf diesen Ratschlag verblüfft, denn die meisten wissen nicht, dass Kariesbakterien übertragen werden können.

Der Mund eines Neugeborenen gleicht einer unbewohnten Höhle, mit dem ersten Atemzug dringen die ersten Mikroben und auch Karieskeime dort ein, beispielsweise wenn Papa oder Oma den Brei vorkosten. Solange die Zähnchen im Zahnfleisch des Kindes ruhen, können ihnen die Keime noch nichts anhaben. Doch in der Phase des Durchbruchs sind sie besonders gefährdet: Der Zahnschmelz ist noch nicht vollkommen ausgehärtet und deshalb sehr anfällig. Karies entsteht gerne an den Stellen, wo die Zähne Zahnbelag haben. In diesen Plaques wandeln Bakterien und Pilze, die in jeder Mundhöhle leben, den in der Nahrung steckenden Zucker in Säuren um. Diese entziehen wiederum dem Zahnschmelz Mineralien wie Kalzium und Phosphor. Passiert dies häufiger und über längere Zeit, kann der Speichel den Verlust an der Zahnoberfläche nicht mehr ausgleichen. Es kommt zu kleinen Defekten, die wiederum vom Kariesbakterien und –pilzen befallen werden. Immer größere Zerstörungen sind die Folge.

Von Anfang an die Zähne pflegen!
Quelle: www.aboutpixel.deDeshalb müssen schon die ersten Zähnchen regelmäßig mit einem Wattestäbchen oder einem Mull-Läppchen gesäubert werden. Damit dieses erste Zähneputzen ohne Geschrei über die Bühne geht, müssen die Eltern mit ihrem Sprössling trainieren – zuerst am besten mit einer Art Zahnbürste mit Gumminoppen. Mit diesen Noppen kann das Zahnfleisch, noch bevor die ersten Zähne durchbrechen, regelmäßig massiert werden. Für die Babys ist das eine Wonne, weil dadurch das Spannungsgefühl im Zahnfleisch nachlässt, das Kleinen und Großen manche schlaflose Nacht beschert.

Zwischen dem zwölften und 16. Monat dürfen Mutter und Vater dann zur Mini-Zahnbürste greifen. Mit zwei Jahren können die Kleinen schon mal selber schrubben. Doch erst zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr ist die Motorik der kindlichen Hand so weit entwickelt, dass der Nachwuchs mit der Bürste auch effektiv putzt. Vorsorgeexperten empfehlen für das Putzen lernen zuerst mit den Kauflächen zu beginnen, dann kommen die Außen- und schließlich die Innenflächen. Zwei- bis Vierjährige können gut mit geraden Bewegungen über die Kauflächen bürsten. Kinder über vier Jahren können schon einen großen Kreis malen und mit der gleichen Bewegung die Außenflächen der zusammengebissenen Zähne bürsten. Im Schulalter sind dann die Innenflächen dran. Bis dahin sollten Mütter und Väter auf jeden Fall nachputzen. Bis sie sechs oder sieben Jahre alt sind, brauchen Kinder eine spezielle Kinderzahncreme. Sie enthält mit 0,05 Prozent zwar weniger Fluorid als die für Erwachsene (0,15 Prozent), aber genügend, um Karies vorzubeugen. Ab dem Schulalter können Kinder dann auf eine Paste für Erwachsene umsteigen. Zu viel Fluorid kann weiße Flecken auf den Zähnen hinterlassen. Deshalb nimmt man bei Kindern etwa eine erbsengroße Menge Zahncreme.

Eine gute Zahnbürste hat:

  • Einen kurzen, abgerundeten Bürstenkopf, den man möglichst noch auswechseln kann (das schont die Umwelt)
  • Einen dicken Griff
  • Viele kleine Büschel statt wenige V-förmige

Eine gute Kinderzahnpasta enthält:

  • Kein Natriumlaurylsulfat. NLS sorgt dafür, dass die Paste schäumt. Es kann aber das Zahnfleisch angreifen und die Zähne möglicherweise anfälliger für Karies machen.
  • Keine Emulgatoren auf der Basis von Polyethylenglykolen. Diese PEG können Schadstoffe in die Haut einschleusen.
  • Kein Saccharin. Der Süßstoff soll den Kleinen das Zähneputzen zwar schmackhaft machen. Seine gesundheitliche Unbedenklichkeit ist jedoch umstritten. Besser ist es, wenn Zahncreme für Kinder nicht allzu süß schmeckt.
  • 0,005 Milligramm Fluorid, das den Zahnschmelz härtet.

 

Entnommen aus dem Buch: Kleinkinder-ÖKO-TEST-Ratgeber, Parthas Verlag, Martina Arnold

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