Donnerstag, 14 März, 2024

Akupunkt-Massage

Einerseits stimmt es ja: Medikamente sind in der Schwangerschaft tatsächlich weitgehend zu meiden. Aber einfach ertragen muss eine werdende Mutter die Beschwerden der Schwangerschaft deshalb noch lange nicht. Viele schwangere Frauen versuchen es heute mit den Behandlungsmöglichkeiten der Traditionellen Chinesischen Medizin (vor allem Akupunktur und Moxibustion). In diesem Zusammenhang gewinnt aber auch eine bei uns inzwischen weit verbreitete, wenngleich noch nicht allgemein bekannte Therapie an Bedeutung: die Akupunkt-Massage nach Penzel.

Vor mehr als vierzig Jahren hat ein deutscher Masseur namens Willy Penzel diese nach ihm benannte Therapie entwickelt – im Grunde aus einer Verlegenheit heraus: Da er kein Arzt oder Heilpraktiker war, durfte er keine Akupunkturnadeln setzen. Also fertigte er ein Massagestäbchen an und behandelte damit nicht nur einzelne Akupunkturpunkte, sondern gleich die gesamten Meridiane. Meridiane, das sind die Längslinien oder Bahnen, auf denen nach der Vorstellung der chinesischen Medizin die „Lebensenergie“ (Qi) durch unseren Körper fließt. Solange die Energie ungehindert fließt, ist unser Organismus im Gleichgewicht, und wir fühlen uns wohl und gesund. Wenn jedoch der Energiefluss ins Stocken gerät, wirkt sich das unter Umständen störend auf unser Wohlbefinden aus, und wir können sogar ernsthaft krank werden.

Lebensenergie zum Fließen bringen – das ist also das Ziel der Akupunkt-Massage. Und dies auf eine sehr wohltuende und sanfte Weise: Wenn der Therapeut / die Therapeutin auf dem Körper des Patienten die Meridiane „zieht“, kann er / sie nicht nur verschiedenste körperliche Beschwerden lindern, sondern auch geistige und seelische Erholung und Entspannung vermitteln. Denn die Akupunkt-Massage ist in jeder Hinsicht eine „ganzheitliche“ Therapie.

Für werdende Mütter bietet die Akupunkt-Massage zudem die Möglichkeit, sich optimal auf die Geburt vorzubereiten. Denn wer vor allem in den letzten Wochen der Schwangerschaft regelmäßig zur Akupunkt-Massage geht, bringt die besten Voraussetzungen für eine komplikationsfreie Entbindung mit. So kommt es zum Beispiel immer wieder vor, dass sich bei einer Lageanomalie (etwa wenn das Baby noch kurz vor dem Entbindungstermin in Steißlage ist und ein Kaiserschnitt unumgänglich scheint) nach einigen Behandlungen mit Akupunkt-Massage das Kind in die optimale Geburtsposition dreht und ohne Komplikationen auf „normalem“ Weg zur Welt kommt.

Wer die einfachen Grundlagen der Akupunkt-Massage einmal verstanden hat, wird vermutlich keine Schwierigkeiten haben, einige sinnvolle Anwendungen (ohne Massagestäbchen) selbst zu erlernen: zum Beispiel die Bürstenmassage in Energieflussrichtung oder den Kleinen Kreislauf (Massage der übergeordneten Meridiane auf der Körpermittellinie) zur Besserung des Allgemeinbefindens in der Schwangerschaft. Auch das Baby kann durch die Hand der Mutter die wohltuende Wirkung der Akupunkt-Massage erfahren: Mit sanfter „energetischer“ Babymassage lassen sich etwa Blähungen oder Trinkprobleme oft gut beheben und sogar unruhige Babys abends leichter zum Einschlafen bringen.

Die Suche nach geprüften APM-Therapeut(inn)en dürfte heute niemandem mehr Probleme bereiten: Mittlerweile besteht in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein dichtes Netz von Therapeuten, oft mit eigener Praxis.

Quelle: Rita Steininger (www.rs-textredaktion.de)

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