Bevor das Baby überhaupt auf der Welt ist, treffen die Eltern schon die Entscheidung, wie der Nachwuchs heißen soll. Dass man dabei einiges falsch machen kann, haben viele schon am eigenen Leib während der Schulzeit erfahren müssen. Es gibt für Kinder schließlich nichts Witzigeres als Wortspiele, und die lassen sich mit manchen Vornamen nun mal besser machen als mit anderen. Deshalb sollte man sich genau überlegen, welchen Namen man seinem Kind gibt – diverse Studien belegen sogar, dass dieser ausschlaggebend für den späteren Erfolg im Leben sein kann.
Diverse Studien untersuchen Auswirkung von Vornamen
Poppy Honey Rosie, Daisy Boo Pamela, Petal Blossom Rainbow, Buddy Bear Maurice und River Rocket Blue Dallas – das sind die Namen der fünf Kinder von Jamie Oliver. Der Starkoch und seine Frau waren zwar bei der Namensgebung sehr kreativ, doch laut einer Studie des Job-Portals Adzuna verdienen Menschen mehr, je kürzer ihr Vorname ist. Dazu hat das Portal über 5.000 aktuelle Lebensläufe von Menschen ausgewertet, die über ein Jahresgehalt von über 50.000 Euro verfügen. Spitzenverdiener mit einem einfachen und einprägsamen Namen verdienen dabei im Durchschnitt 86.345,97 Euro. Ist der Name zweisilbig, beträgt das Jahresgehalt durchschnittlich 79.752,53 Euro, bei Namen mit drei Silben 73.030,28 Euro. Für die Kölner Agentur Endmark liegt das daran, dass sich Personaler kurze Namen einfach besser merken und Doppelnamen mit einer Entscheidungsschwäche in der Familie verbinden. Soziologen sprechen zudem seit Jahren vom Phänomen „Kevinismus“ beziehungsweise „Chantalismus“. Die Entscheidung für vermeintlich moderne französische und angloamerikanische Namen soll ein Unterschichtsphänomen sein, während die Oberschicht dem Nachwuchs lieber traditionelle und klassische Namen gibt. Namen wie Chantal, Celina, Justin oder Kevin stehen demnach Namen wie Charlotte, Katharina, Maximilian oder Johannes gegenüber.
Außergewöhnlich oder lieber zeitlos?
Da die Gesellschaft viele Namen mit stereotypen Eigenschaften versehen hat, haben es Kinder mit negativ konnotierten Namen oft schwerer als die mit einem Namen, dem positive Charakterzüge zugeschrieben werden. Ob ein Name wirklich ausschlaggebend dafür ist, ob jemand im Leben erfolgreich ist oder nicht: Der Name begleitet den Nachwuchs das ganze Leben und sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Einen Startvorteil sollen jedoch zum Beispiel Jungennamen mit religiösem Bezug bringen. So ist Gabriel ein beliebter Vorname für Jungen, laut Questico in Anlehnung an den Erzengel Gabriel, den „Engel der Fruchtbarkeit, des Wachstums, der Visionen, der Geburt und der Wiederauferstehung“. Auch die Liste der beliebtesten Vornamen 2017, die die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) einmal jährlich veröffentlicht, zeigt, dass Vornamen beliebt sind, die zum einen einprägsam, zum anderen eine tiefere Bedeutung haben. Bei den Jungennamen landet „Elias“ auf Platz 4 – er bedeutet so viel wie „Mein Gott ist Jahwe, Kind der Sonne“ -, während „Emma“, „die alles Umfassende“, bei den beliebtesten Mädchennamen den sechsten Platz einnimmt. Doch Namen sind ein Spiegel der Gesellschaft und unterliegen dem Wandel der Zeit. So hat sich beispielsweise die Wahrnehmung der Namen „Mia“ und „Paul“ geändert. Während „Paul“ laut Experten heutzutage weniger intelligent als noch vor einigen Jahren klingt, ist das Image von „Mia“ besser geworden – der Name liegt auf Platz 9 der beliebtesten Vornamen 2017. Am besten beraten sind Eltern letztlich mit zeitlosen Namen wie „Alexander“ oder „Anna“. Der Nachwuchs wird es einem bestimmt danken.