Der Countdown zur Geburt läuft – und plötzlich spürst du ein ungewohntes Ziehen im Unterleib. Könnte es sein, dass die Senkwehen einsetzen? Diese besondere Form der Wehen ist ein wichtiger Meilenstein in der Schwangerschaft und zeigt an, dass sich dein Körper langsam auf die Geburt vorbereitet. Aber wie fühlen sich Senkwehen eigentlich genau an und ab wann treten sie typischerweise auf? In diesem Artikel klären wir alle wichtigen Fragen rund um dieses spannende Phänomen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Senkwehen überhaupt?
Senkwehen, auch Vorwehen oder vorbereitende Wehen genannt, sind Kontraktionen der Gebärmutter, die in den letzten Wochen der Schwangerschaft auftreten. Im Gegensatz zu den späteren Geburtswehen sind sie meist schmerzärmer und unregelmäßiger. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Baby tiefer ins Becken zu senken – daher auch der Name.
Diese vorbereitenden Wehen haben mehrere wichtige Funktionen: Sie trainieren die Gebärmuttermuskulatur für die bevorstehende Geburt, helfen dem Kind, sich in die optimale Geburtsposition zu drehen, und sorgen für eine Verkürzung und Erweichung des Gebärmutterhalses. All diese Prozesse sind essenziell, damit die eigentliche Geburt später reibungsloser verlaufen kann.
Ab wann treten Senkwehen auf?
Die Frage, ab wann Senkwehen einsetzen, lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Zeitpunkt von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann. Typischerweise beginnen sie etwa sechs bis vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, also ungefähr ab der 34. Schwangerschaftswoche. Bei manchen Frauen können sie jedoch auch erst in den letzten Tagen vor der Entbindung auftreten.
Bei Erstgebärenden setzen Senkwehen oft früher ein und sind deutlicher zu spüren. Der Grund dafür ist, dass bei der ersten Schwangerschaft die Bauchdecke noch fester ist und mehr Widerstand bietet. Erfahrene Mütter bemerken die Senkwehen häufig erst später oder weniger intensiv, da die Muskulatur durch vorherige Schwangerschaften bereits gedehnt wurde.
Wie fühlen sich Senkwehen an?
Das Empfinden von Senkwehen kann sehr individuell sein. Viele Frauen beschreiben sie als ein leichtes Ziehen oder Drücken im Unterleib, ähnlich wie leichte Regelschmerzen. Andere nehmen sie als ein Verhärten des Bauches wahr, das nach einigen Sekunden oder Minuten wieder nachlässt.
Die Intensität der Senkwehen ist meist deutlich geringer als bei richtigen Geburtswehen. Sie lassen sich oft durch Positionswechsel, Bewegung oder einfach durch Ausruhen lindern. Ein typisches Merkmal ist ihre Unregelmäßigkeit – sie treten sporadisch auf und folgen keinem festen Muster wie die späteren Geburtswehen.
Senkwehen Symptome: Woran erkennst du sie?
Neben dem charakteristischen Ziehen im Unterleib gibt es weitere Symptome, die auf Senkwehen hindeuten können:
- Senkung des Bauchs: Der Bauch erscheint optisch tiefer, da sich das Baby ins Becken senkt. Viele Frauen berichten, dass sie plötzlich wieder besser atmen können, da der Druck auf Zwerchfell und Lunge nachlässt.
- Zunehmender Druck im Beckenbereich: Durch die tiefere Position des Kindes kann ein verstärkter Druck auf Blase und Beckenboden entstehen.
- Häufigerer Harndrang: Die Senkung des Babys führt oft zu mehr Druck auf die Blase, was zu häufigerem Wasserlassen führt.
- Veränderte Bewegungen des Babys: Das Kind hat nun weniger Platz für große Bewegungen, daher werden die Tritte anders wahrgenommen.
- Vermehrter Ausfluss: Der Körper produziert oft mehr Scheidenausfluss, was ein weiteres Zeichen für die bevorstehende Geburt sein kann.
Unterschied zwischen Senkwehen und Geburtswehen
Es ist wichtig, Senkwehen von tatsächlichen Geburtswehen unterscheiden zu können. Hier sind die wesentlichen Unterschiede:
Senkwehen:
- Unregelmäßig und ohne gleichmäßiges Muster
- Meist schmerzärmer und erträglich
- Lassen bei Positionswechsel oder Bewegung nach
- Halten nicht lange an (meist wenige Sekunden bis Minuten)
- Treten nicht in steigender Intensität auf
Geburtswehen:
- Regelmäßiges Auftreten mit zunehmender Häufigkeit
- Deutlich schmerzhafter und intensiver
- Lassen sich durch Positionswechsel kaum beeinflussen
- Nehmen in Dauer und Stärke kontinuierlich zu
- Werden von Veränderungen am Muttermund begleitet
Wie kannst du mit Senkwehen umgehen?
Wenn du Senkwehen spürst, gibt es einige Maßnahmen, die dir helfen können, besser damit umzugehen:
- Ruhe bewahren: Senkwehen sind ein normaler Teil der Schwangerschaft und kein Grund zur Beunruhigung.
- Positionen wechseln: Ein Wechsel der Körperhaltung oder leichte Bewegung kann die Beschwerden lindern.
- Entspannungstechniken anwenden: Atmung, Meditation oder ein warmes Bad können Erleichterung verschaffen.
- Ausreichend trinken: Eine gute Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um Gebärmutterkontraktionen nicht zu verstärken.
- Bequeme Kleidung tragen: Enge Kleidung kann das Unbehagen verstärken, locker sitzende Kleidung schafft Erleichterung.
Wann solltest du bei Senkwehen zum Arzt?
In den meisten Fällen sind Senkwehen kein Grund für einen sofortigen Arztbesuch. Es gibt jedoch Situationen, in denen du medizinischen Rat einholen solltest:
- Wenn die Wehen sehr schmerzhaft werden und in regelmäßigen Abständen auftreten
- Bei Blutungen oder Fruchtwasserabgang
- Wenn du vor der 37. Schwangerschaftswoche starke oder regelmäßige Wehen bemerkst (mögliche Frühgeburt)
- Bei deutlich verminderter oder fehlender Kindsbewegung
- Bei starken Schmerzen, die nicht durch Positionswechsel oder Ruhe besser werden
FAQ zu Senkwehen
Was sind die häufigsten Symptome von Senkwehen?
Typische Senkwehen Symptome sind ein Ziehen im Unterleib, das Gefühl, dass der Bauch tiefer sitzt (was oft das Atmen erleichtert) und eventuell vermehrter Harndrang. Eine detaillierte Liste der Anzeichen findest du im Abschnitt ‚Senkwehen Symptome: Woran erkennst du sie?‘.
Wie lange dauert es nach den ersten Senkwehen noch bis zur Geburt?
Die Zeitspanne zwischen dem Beginn der Senkwehen und der eigentlichen Geburt kann stark variieren. Bei manchen Frauen vergehen mehrere Wochen, bei anderen nur wenige Tage. Senkwehen sind ein Zeichen dafür, dass sich dein Körper auf die Geburt vorbereitet, geben aber keinen präzisen Hinweis auf den genauen Geburtstermin. Mehr zum Timing im Abschnitt ‚Ab wann treten Senkwehen auf?‘.
Kann ich Senkwehen von Übungswehen unterscheiden?
Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen) können bereits ab der Mitte der Schwangerschaft auftreten und dienen ebenfalls dem Training der Gebärmuttermuskulatur. Im Gegensatz zu Senkwehen führen sie jedoch nicht zur Senkung des Babys ins Becken. Senkwehen treten typischerweise erst gegen Ende der Schwangerschaft auf und gehen mit spürbaren Veränderungen der Bauchform einher. Mehr dazu unter ‚Was sind Senkwehen überhaupt?‘.
Fühlen sich Senkwehen immer schmerzhaft an?
Nein, nicht alle Frauen empfinden Senkwehen als schmerzhaft. Manche nehmen sie lediglich als ein leichtes Ziehen oder als Verhärtung des Bauches wahr. Das Schmerzempfinden ist sehr individuell und kann von Frau zu Frau stark variieren. Generell sollten Senkwehen jedoch deutlich weniger schmerzhaft sein als die späteren Geburtswehen. Mehr zur Wahrnehmung unter ‚Wie fühlen sich Senkwehen an?‘.
Senkwehen sind ein natürlicher Teil der Schwangerschaft und ein wichtiges Signal deines Körpers, dass die Geburt deines Babys näher rückt. Mit dem Wissen, wie sich Senkwehen anfühlen und ab wann sie typischerweise auftreten, kannst du diese besondere Phase bewusster erleben und dich optimal auf die kommende Geburt vorbereiten.