Samstag, 14 Juni, 2025

Nasenbluten Schwangerschaft: Warum es häufig ist & was hilft!

Nasenbluten in der Schwangerschaft? Erfahre warum es häufig ist und was du tun kannst.

Plötzliches Nasenbluten kann während der Schwangerschaft erschreckend sein, ist aber in den meisten Fällen völlig harmlos. Viele werdende Mütter erleben mindestens einmal Nasenbluten in der Schwangerschaft, besonders im ersten und dritten Trimester. Die veränderte Hormonsituation und die erhöhte Blutmenge im Körper spielen dabei eine zentrale Rolle. In diesem Artikel erfährst du, warum Nasenbluten in der Schwangerschaft auftritt, welche Maßnahmen helfen und wann du besser einen Arzt aufsuchen solltest.

Warum ist Nasenbluten während der Schwangerschaft so häufig?

Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper einer Frau auf vielfältige Weise. Die Blutmenge nimmt um bis zu 50 Prozent zu, da mehr Blut benötigt wird, um den Fötus zu versorgen. Gleichzeitig sorgen die Schwangerschaftshormone, insbesondere Östrogen, für eine verstärkte Durchblutung der Schleimhäute, auch in der Nase. Diese Kombination macht die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut empfindlicher und anfälliger für Blutungen.

Die Nasenschleimhaut schwillt während der Schwangerschaft an und wird besser durchblutet. Viele Schwangere bemerken daher auch eine verstopfte oder laufende Nase – Mediziner sprechen von einer „Schwangerschaftsrhinitis“. Durch die Schwellung trocknet die Schleimhaut leichter aus. Wenn du dann die Nase putzt oder dir im Schlaf unbewusst die Nase reibst, können die empfindlichen Gefäße leicht reißen und Nasenbluten auslösen.

Nasenbluten in der Schwangerschaft nach Trimestern

Erstes Trimester

Bereits in den ersten Schwangerschaftswochen steigt die Hormonproduktion rapide an. Diese hormonellen Veränderungen können zu ersten Episoden von Nasenbluten führen. Viele Frauen bemerken ein verstärktes Nasenbluten in der Schwangerschaft bereits, bevor sie überhaupt wissen, dass sie schwanger sind. In dieser Phase ist der Körper mit der Anpassung an die Schwangerschaft beschäftigt, was die Blutungsneigung erhöhen kann.

Zweites Trimester

Im zweiten Trimester stabilisiert sich der Hormonhaushalt oft etwas. Dennoch kann Nasenbluten weiterhin auftreten, besonders wenn die Luft trocken ist oder du dich in klimatisierten Räumen aufhältst. Die steigende Blutmenge im Körper erreicht in dieser Phase fast ihr Maximum, was das Blutungsrisiko aufrechterhält.

Nasenbluten in der Schwangerschaft im 3. Trimester

Gegen Ende der Schwangerschaft nehmen die Beschwerden häufig wieder zu. Nasenbluten im dritten Trimester ist besonders häufig, da die Blutmenge nun ihr Maximum erreicht hat. Die Hormonproduktion ist auf ihrem Höhepunkt, und der Körper bereitet sich auf die Geburt vor. In dieser Phase kann es vermehrt zu länger anhaltenden oder stärkeren Nasenblutungen kommen.

Risikofaktoren für verstärktes Nasenbluten in der Schwangerschaft

Neben den normalen schwangerschaftsbedingten Veränderungen gibt es weitere Faktoren, die das Risiko für Nasenbluten erhöhen können:

  • Trockene Raumluft: Besonders im Winter durch Heizungsluft oder im Sommer durch Klimaanlagen
  • Allergien: Diese können die Nasenschleimhaut zusätzlich reizen
  • Nasenspray-Missbrauch: Übermäßige Verwendung abschwellender Nasensprays trocknet die Schleimhaut aus
  • Häufiges Nasebohren oder kräftiges Naseputzen: Mechanische Reizung der empfindlichen Schleimhaut
  • Vorerkrankungen: Bluthochdruck oder Blutgerinnungsstörungen
  • Eisenmangel: Nasenbluten und Schwangerschaft mit Eisenmangel können zusammenhängen

Nasenbluten in der Schwangerschaft und Eisenmangel

Ein interessanter Zusammenhang besteht zwischen Nasenbluten in der Schwangerschaft und Eisenmangel. Während viele denken, dass Nasenbluten einen Eisenmangel verursachen kann, ist es oft umgekehrt: Ein bestehender Eisenmangel kann zu vermehrtem Nasenbluten führen. Eisen ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen und die Sauerstoffversorgung des Körpers. Bei Eisenmangel werden die Blutgefäße fragiler und können leichter reißen.

In der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf ohnehin erhöht, da das Baby für seine Entwicklung Eisen benötigt. Wenn deine Eisenreserven erschöpft sind, kann das zu häufigerem Nasenbluten beitragen. Dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin überprüft deine Eisenwerte regelmäßig während der Vorsorgeuntersuchungen. Bei einem nachgewiesenen Eisenmangel können Eisenpräparate helfen, die Symptome zu lindern.

Was tun bei Nasenbluten während der Schwangerschaft?

Wenn du während der Schwangerschaft Nasenbluten bekommst, hilft es, ruhig zu bleiben. Hier sind einige bewährte Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  1. Setze dich aufrecht hin und beuge den Kopf leicht nach vorne, nicht nach hinten
  2. Drücke deine Nasenflügel mit Daumen und Zeigefinger für etwa 10 Minuten zusammen
  3. Atme durch den Mund und bleibe ruhig
  4. Lege ein kaltes Tuch oder einen Kühlakku in den Nacken
  5. Vermeide es, die Nase zu putzen oder zu schnäuzen, bis die Blutung vollständig gestoppt hat

Zur Vorbeugung von Nasenbluten in der Schwangerschaft kannst du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Nasenschleimhaut feucht halten: Verwende Nasensprays auf Meerwasserbasis oder Nasensalben
  • Ausreichend trinken: Mindestens 2 Liter Wasser täglich
  • Luftbefeuchter nutzen: Besonders in geheizten oder klimatisierten Räumen
  • Vorsichtiges Naseputzen: Sanft, ein Nasenloch nach dem anderen
  • Eisenreiche Ernährung: Wie im Abschnitt zu Nasenbluten und Eisenmangel beschrieben, ist dein Eisenbedarf erhöht. Achte daher auf grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte und mageres Fleisch

Wann zum Arzt bei Nasenbluten in der Schwangerschaft?

In den meisten Fällen ist Nasenbluten während der Schwangerschaft kein Grund zur Sorge. Es gibt jedoch Situationen, in denen du medizinische Hilfe suchen solltest:

  • Die Blutung dauert länger als 20 Minuten trotz Druckausübung
  • Das Nasenbluten ist extrem stark oder lässt sich nicht stoppen
  • Du hast mehrmals täglich oder fast täglich Nasenbluten
  • Du fühlst dich schwindelig oder schwach
  • Das Nasenbluten tritt zusammen mit Bluthochdruck auf
  • Du hast zusätzlich starke Kopfschmerzen oder Sehstörungen

Besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft sollte anhaltend starkes Nasenbluten ärztlich abgeklärt werden, da es ein Hinweis auf Bluthochdruck oder Präeklampsie sein könnte.

Häufige Fragen zum Nasenbluten in der Schwangerschaft

Ab wann tritt Nasenbluten in der Schwangerschaft typischerweise auf?

Das kann schon früh losgehen, oft im ersten Trimester durch die Hormonumstellung. Manche Frauen haben es aber auch erst später oder verstärkt im 3. Trimester. Mehr zu den Gründen für Nasenbluten in den einzelnen Phasen liest du im Abschnitt über die Trimester.

Warum habe ich plötzlich so häufig Nasenbluten in der Schwangerschaft?

Deine Blutmenge ist höher und Hormone machen die Nasenschleimhaut empfindlicher. Trockene Luft oder Allergien können es verschlimmern. Die genauen Zusammenhänge erklären wir dir ausführlich im Artikel.

Kann Nasenbluten in der Schwangerschaft dem Baby schaden?

In der Regel hat gelegentliches Nasenbluten keine negativen Auswirkungen auf dein Baby. Es handelt sich meist um kleine Mengen Blut, die keinen bedeutenden Blutverlust darstellen. Nur bei sehr häufigem oder starkem Nasenbluten solltest du mit deinem Arzt sprechen, da in seltenen Fällen ein erheblicher Blutverlust zu einer verminderten Sauerstoffversorgung führen könnte.

Was hilft präventiv gegen Nasenbluten während der Schwangerschaft?

Halte deine Nase feucht (Salzwasserspray, Salbe), trink genug, nutze bei Bedarf Luftbefeuchter und achte auf sanftes Putzen. Auch genug Eisen ist wichtig! Alle Tipps zur Vorbeugung findest du detailliert im Text.

Verschwindet das Nasenbluten nach der Schwangerschaft wieder?

Ja, normalerweise verschwindet das häufige Nasenbluten nach der Geburt wieder, sobald sich Hormone und Blutmenge normalisieren. Sollte es anhalten, sprich bitte mit deinem Arzt – mehr dazu im Abschnitt ‚Wann zum Arzt‘.

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