Die Frage, ob Sushi in der Schwangerschaft erlaubt ist, beschäftigt viele werdende Mütter. Die Hauptempfehlung lautet: Auf Sushi mit rohem Fisch solltest du verzichten, aber es gibt sichere Alternativen wie vegetarisches Sushi. Besonders wenn du vor deiner Schwangerschaft ein großer Fan der japanischen Spezialität warst, fällt der Verzicht vermutlich schwer. Doch warum wird überhaupt davon abgeraten, während der Schwangerschaft Sushi mit rohem Fisch zu essen? Und welche Sushi-Varianten sind auch für Schwangere geeignet? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Thema Sushi während der Schwangerschaft.
Inhaltsverzeichnis
Warum wird von Sushi in der Schwangerschaft abgeraten?
Der Hauptgrund für die Vorsicht bei Sushi in der Schwangerschaft liegt im rohen Fisch, der traditionell verwendet wird. Roher Fisch kann verschiedene Krankheitserreger enthalten, die für dich und dein ungeborenes Kind gefährlich werden können:
- Listeriose-Bakterien: Diese können durch die Plazenta auf das Baby übertragen werden und dort schwerwiegende Infektionen auslösen.
- Parasiten: Im rohen Fisch können sich Parasiten wie Fadenwürmer befinden, die zu unangenehmen Symptomen führen.
- Salmonellen: Diese Bakterien können Lebensmittelvergiftungen verursachen, die in der Schwangerschaft besonders belastend sind.
Während der Schwangerschaft ist dein Immunsystem natürlicherweise etwas geschwächt, um eine Abstoßung des Babys zu verhindern. Dadurch bist du anfälliger für Infektionen. Eine Listeriose-Infektion kann im schlimmsten Fall zu Fehlgeburten, Frühgeburten oder angeborenen Erkrankungen führen.
Darf man Sushi essen, wenn man schwanger ist?
Die klare Antwort: Sushi mit rohem Fisch solltest du meiden, aber Sushi mit gekochten Zutaten oder vegetarisches Sushi sind unter Beachtung der Hygiene unbedenklich. Es gibt durchaus Sushi-Varianten, die auch für Schwangere geeignet sind:
Sushi-Varianten, die für Schwangere geeignet sind:
- Vegetarisches Sushi: Sushi mit Gurke, Avocado, Karotte oder Tofu ist eine sichere Alternative.
- Vollständig durchgegarte Sushi-Rollen: California Rolls mit gekochtem Krebsfleisch oder Sushi mit geräuchertem Lachs (der bei hohen Temperaturen geräuchert wurde).
- Gebackenes oder frittiertes Sushi: Diese Zubereitungsarten töten mögliche Krankheitserreger ab.
Der Verzehr von vegetarischem Sushi in der Schwangerschaft ist eine der sichersten Optionen, da hier das Risiko durch rohen Fisch komplett entfällt. Beliebte Varianten sind Avocado-Maki, Cucumber Rolls oder Inari (mit süßem Tofu umhüllter Reis).
Schwanger und trotzdem Sushi essen – worauf musst du achten?
Wenn du als Schwangere nicht vollständig auf Sushi verzichten möchtest, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die das Risiko minimieren können:
- Vertrauenswürdige Restaurants wählen: Achte auf erstklassige Hygiene und einen guten Ruf des Restaurants.
- Frische prüfen: Frischer Fisch riecht nicht „fischig“, sondern leicht nach Meer.
- Tiefgefrorener Fisch: In einigen hochwertigen Restaurants wird Fisch vor der Verarbeitung tiefgefroren, was viele Parasiten abtötet.
- Alternativen wählen: Vegetarisches Sushi in der Schwangerschaft ist die sicherste Variante.
Besonders wichtig bei vegetarischem Sushi in der Schwangerschaft: Achte auf Kreuzkontamination mit rohem Fisch. Selbst wenn du nur vegetarische Rollen bestellst, könnten bei der Zubereitung dieselben Messer, Schneidebretter oder Hände verwendet worden sein, die zuvor mit rohem Fisch in Kontakt kamen. Frage im Restaurant explizit nach, ob für vegetarische Optionen separate Werkzeuge verwendet werden.
Vegetarisches Sushi in der Schwangerschaft zubereiten
Eine gute Möglichkeit, die Kontrolle über die Zutaten und Hygiene zu behalten, ist die Zubereitung von vegetarischem Sushi zu Hause. Hier ein einfaches Grundrezept:
Rezept für vegetarisches Sushi:
- 250g Sushi-Reis
- 3 EL Reisessig
- 1 TL Zucker
- 1/2 TL Salz
- Nori-Blätter (achte auf gute Qualität)
- Gemüse nach Wahl (Avocado, Gurke, Karotte, etc.)
- Wasabi und Sojasauce zum Servieren
Die Zubereitung ist einfacher als gedacht und du kannst sicher sein, dass alle Hygienestandards eingehalten werden. Achte beim Einkauf der Zutaten wie Nori-Blätter und Reisessig auf gute Qualität. Außerdem macht das gemeinsame Rollen von Sushi auch einen schönen Partnerabend während der Schwangerschaft.
Ab wann sollten Schwangere auf Sushi verzichten?
Die Empfehlung, auf rohen Fisch zu verzichten, gilt für die gesamte Schwangerschaft – vom positiven Test bis zur Entbindung. Besonders im ersten Trimester ist das Risiko einer Schädigung des Embryos durch Infektionen erhöht, da sich in dieser Zeit die Organe ausbilden.
Viele Frauen erfahren erst einige Wochen nach der Empfängnis von ihrer Schwangerschaft. Falls du in dieser Zeit unwissentlich Sushi mit rohem Fisch gegessen hast, besteht jedoch kein Grund zur Panik. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist statistisch gesehen gering. Sprich bei Bedenken mit deinem Gynäkologen, der dich beruhigen oder gegebenenfalls weitere Untersuchungen empfehlen kann.

Nach der Schwangerschaft: Wann ist Sushi wieder erlaubt?
Nach der Entbindung kannst du grundsätzlich wieder alle Sushi-Varianten genießen. Wenn du stillst, solltest du jedoch weiterhin auf Qualität und Frische achten, da einige Krankheitserreger über die Muttermilch übertragen werden können. Die Einschränkungen sind aber weniger streng als während der Schwangerschaft.
Alternativen zu Sushi in der Schwangerschaft
Wenn du die japanische Küche vermisst, gibt es zahlreiche Alternativen, die auch während der Schwangerschaft unbedenklich sind:
- Tempura: Frittiertes Gemüse oder Garnelen
- Miso-Suppe: Reich an Mineralien und gut verträglich
- Yakitori: Gegrillte Hühnerspieße
- Onigiri: Reisbällchen mit verschiedenen Füllungen
- Ramen: Herzhafte Nudelsuppen (achte auf durchgegartes Fleisch)
Diese Gerichte bieten dir den charakteristischen japanischen Geschmack, ohne das Risiko durch rohen Fisch einzugehen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Sushi in der Schwangerschaft
Darf ich als Schwangere nun Sushi essen oder nicht?
Ja, aber mit Bedacht! Sushi mit rohem Fisch solltest du meiden. Sicher sind aber vegetarisches Sushi oder Varianten mit komplett durchgegarten Zutaten wie gekochten Garnelen oder gegrilltem Aal. Achte immer auf Top-Hygiene! Mehr dazu liest du im Abschnitt „Darf man Sushi essen, wenn man schwanger ist?“.
Warum ist gerade vegetarisches Sushi in der Schwangerschaft eine gute Wahl?
Ganz einfach: Ohne rohen Fisch gibt es kein Risiko für Listerien oder Parasiten aus dieser Quelle. Damit ist es eine der sichersten Sushi-Optionen für dich und dein Baby. Wichtig bleibt aber, eine Kreuzkontamination zu vermeiden. Unsere Tipps dazu findest du hier im Abschnitt „Schwanger und trotzdem Sushi essen – worauf musst du achten?“.
Ich habe aus Versehen Sushi mit rohem Fisch gegessen – was soll ich tun?
Erstmal tief durchatmen! Das Risiko einer Infektion ist statistisch sehr gering. Sicherheitshalber solltest du aber bei deinem nächsten Termin mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber sprechen. Mehr dazu steht im Abschnitt „Ab wann sollten Schwangere auf Sushi verzichten?“.
Ist geräucherter Lachs in Sushi für Schwangere erlaubt?
Bei geräuchertem Lachs kommt es auf die Zubereitungsart an. Heißgeräucherter Lachs (erkennbar an der festeren, helleren Konsistenz) ist in der Regel unbedenklich, da er auf mindestens 60°C erhitzt wurde. Kaltgeräucherter Lachs hingegen gilt als Rohprodukt und sollte vermieden werden. Im Zweifelsfall frage nach oder wähle eine sichere Alternative.
Darf ich als Schwangere Sushi mit Surimi oder Krebsfleisch essen?
Surimi und gekochtes Krebsfleisch, wie es in California Rolls verwendet wird, sind für Schwangere unbedenklich, da diese Zutaten durchgegart sind. Achte jedoch darauf, dass das Produkt frisch ist und richtig gelagert wurde. Bei vorverpacktem Sushi aus dem Supermarkt solltest du besonders auf das Haltbarkeitsdatum achten.
Welche Sushi-Sorten sind für Schwangere am unbedenklichsten?
Vegetarisches Sushi ist die sicherste Wahl während der Schwangerschaft. Beliebt sind Maki mit Avocado, Gurke, eingelegtem Rettich oder Tofu. Auch Varianten mit gekochten Zutaten wie Tempura-Garnelen oder Tamago (japanisches Omelett) stellen eine gute Alternative dar.
Die neun Monate der Schwangerschaft vergehen schneller als gedacht, und bald kannst du wieder alle kulinarischen Genüsse uneingeschränkt genießen. Bis dahin bieten dir vegetarische Sushi-Varianten eine sichere Möglichkeit, nicht vollständig verzichten zu müssen. Dein Baby wird es dir danken!