Eine schmerzhafte Brustentzündung (Mastitis) ist eine häufige Herausforderung, mit der viele stillende Mütter konfrontiert werden. Wenn du dir plötzlich Sorgen machst, weil deine Brust gerötet, geschwollen und schmerzhaft ist, könnte es sich um eine Mastitis handeln. Diese Entzündung tritt besonders in den ersten Wochen und Monaten der Stillzeit auf und kann ohne angemessene Behandlung zu ernsteren Komplikationen führen. Wichtig ist die Unterscheidung zum Milchstau: Während dieser meist nur lokale Schmerzen verursacht, kommen bei einer Mastitis oft Fieber über 38,4°C und ein starkes Krankheitsgefühl hinzu. Doch wie erkennst du die Mastitis Symptome rechtzeitig und was kannst du gegen eine Brustentzündung tun?
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Mastitis?
Eine Mastitis bezeichnet eine Entzündung des Brustgewebes, die in den meisten Fällen während der Stillzeit auftritt. Mediziner unterscheiden dabei zwischen zwei Hauptformen: Die Mastitis puerperalis tritt im Zusammenhang mit dem Stillen auf, während die Mastitis non puerperalis auch außerhalb der Stillzeit vorkommen kann.
Die häufigste Form ist die Mastitis puerperalis, die etwa 2-10% aller stillenden Mütter betrifft. Sie entsteht meist, wenn Milchstau nicht rechtzeitig behandelt wird und dadurch Bakterien in das Brustgewebe eindringen können. Die Bakterien gelangen meist über kleine Risse in den Brustwarzen in das Gewebe.
Mastitis Symptome erkennen
Die Symptome einer Mastitis können plötzlich auftreten und sich rasch verschlimmern. Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, um rechtzeitig handeln zu können.
Typische Anzeichen einer Brustentzündung:
- Rötung und Überwärmung eines Brustbereichs
- Schmerzhafte Schwellung
- Verhärtungen in der Brust
- Grippeähnliche Symptome wie Fieber (über 38,4°C)
- Allgemeines Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit
- Schüttelfrost
- Kopf- und Gliederschmerzen
Die Brustentzündung Symptome unterscheiden sich von einem einfachen Milchstau hauptsächlich durch das Auftreten von Fieber und das allgemeine Krankheitsgefühl. Bei einem Milchstau bleiben diese systemischen Symptome in der Regel aus.
Ursachen: Wie entsteht eine Mastitis?
Eine Brustentzündung beim Stillen entsteht nicht von heute auf morgen. Meistens entwickelt sie sich aus einem unbehandelten Milchstau. Verschiedene Faktoren können das Risiko erhöhen:
Häufige Auslöser für eine Mastitis:
- Unvollständige Brustentleerung
- Zu lange Stillpausen
- Plötzliches Abstillen
- Druck durch zu enge BHs oder Babytragen
- Wunde oder rissige Brustwarzen
- Stress und Erschöpfung, die das Immunsystem schwächen
- Unsachgemäße Anlegetechniken
Besonders bei wunden Brustwarzen können Bakterien (häufig Staphylococcus aureus) leichter in das Brustgewebe eindringen und dort eine Infektion verursachen. Die Kombination aus gestauter Milch und Bakterien bildet dann den perfekten Nährboden für eine Entzündung.
Brustentzündung – was tun? Sofortmaßnahmen und Behandlung
Wenn du die ersten Anzeichen einer Mastitis bemerkst, ist schnelles Handeln gefragt. Das A und O bei der Behandlung einer Brustentzündung ist, die Brust regelmäßig und vollständig zu entleeren.
Wichtige Sofortmaßnahmen:
- Weiter stillen! Entgegen mancher Befürchtungen ist es wichtig, dass du trotz Schmerzen weiterstillst. Das häufige Entleeren der Brust ist die wirksamste Maßnahme gegen eine Mastitis.
- Wärme vor dem Stillen fördert den Milchfluss. Lege warme Kompressen auf die betroffene Stelle oder nimm ein warmes Bad.
- Sanfte Massage in Richtung Brustwarze während des Stillens kann helfen, Verhärtungen zu lösen.
- Stillen mit dem betroffenen Bereich nach unten. Die Schwerkraft unterstützt das Abfließen der Milch.
- Viel Ruhe und Flüssigkeit. Stressreduktion und ausreichend Schlaf sind wichtig für die Genesung.
- Kühle Umschläge nach dem Stillen lindern die Entzündung und Schmerzen.
Wann ärztliche Hilfe bei Mastitis suchen?
Eine Brustentzündung solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei folgenden Anzeichen ist ein Arztbesuch dringend erforderlich:
- Fieber über 38,4°C, das länger als 24 Stunden anhält
- Trotz Selbsthilfemaßnahmen keine Besserung innerhalb von 12-24 Stunden
- Starke Schmerzen, die Selbstbehandlung unmöglich machen
- Eiteraustritt aus der Brustwarze
- Rote Streifen, die von der entzündeten Stelle wegführen (Anzeichen einer Lymphangitis)
Dein Arzt wird bei einer bakteriellen Mastitis in der Regel Antibiotika verschreiben. Diese sind in der Stillzeit unbedenklich und speziell darauf ausgerichtet, auch während des Stillens angewendet werden zu können.
Wann ins Krankenhaus bei Mastitis?
In einigen Fällen kann eine Mastitis so schwerwiegend sein, dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird. Folgende Anzeichen deuten auf einen ernsten Verlauf hin:
- Sehr hohes Fieber (über 39,5°C)
- Starke Verschlechterung des Allgemeinzustands
- Kein Ansprechen auf die verschriebenen Antibiotika
- Anzeichen eines Abszesses (eine weiche, stark schmerzhafte Schwellung)
Im Krankenhaus können intravenöse Antibiotika verabreicht und im Falle eines Abszesses eine chirurgische Drainage durchgeführt werden.
Kann man mit Mastitis weiterstillen?
Ja, unbedingt! Trotz der Schmerzen ist das Weiterstillen die wichtigste Maßnahme bei einer Brustentzündung. Das regelmäßige Entleeren der Brust verhindert einen weiteren Milchstau und fördert die Heilung. Die Muttermilch ist trotz der Infektion für dein Baby unbedenklich, sogar bei Einnahme von stillverträglichen Antibiotika.
Vorbeugung: So vermeidest du eine Brustentzündung
Um eine Mastitis zu vermeiden, kannst du einige vorbeugende Maßnahmen treffen:
- Achte auf eine korrekte Anlegetechnik
- Stelle sicher, dass dein Baby die Brust vollständig entleert
- Vermeide zu lange Stillpausen
- Trage gut sitzende, nicht einengende BHs
- Pflege deine Brustwarzen, um Risse zu vermeiden
- Behandle einen Milchstau sofort
- Achte auf ausreichend Ruhe und eine gesunde Ernährung
Fazit
Eine Brustentzündung (Mastitis) ist zwar schmerzhaft, aber mit dem richtigen Wissen gut behandelbar. Erkenne die Symptome früh, handle rasch und scheue dich nicht, ärztliche Hilfe zu suchen. So meisterst du diese Stillhürde! Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich eine Mastitis erfolgreich behandeln, ohne dass du das Stillen unterbrechen musst. Wichtig ist, die ersten Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig zu handeln – sei es mit Selbsthilfemaßnahmen oder durch die Konsultation eines Arztes.
Häufige Fragen (FAQ) zur Mastitis
Was ist der Unterschied zwischen Milchstau und Brustentzündung (Mastitis)?
Bei Milchstau sind Bereiche der Brust verhärtet und schmerzhaft, aber es treten keine systemischen Symptome auf. Eine Mastitis zeigt zusätzlich Fieber über 38,4°C, Krankheitsgefühl und oft Schüttelfrost.
Welche Symptome sind typisch für eine Mastitis?
Typische Mastitis Symptome sind Rötung, Schwellung und Schmerzen in der Brust, Fieber über 38,4°C, allgemeines Krankheitsgefühl, Schüttelfrost und manchmal Kopf- und Gliederschmerzen.
Was tun bei einer Brustentzündung?
Bei einer Brustentzündung solltest du weiter stillen, warme Kompressen vor dem Stillen anwenden, die Brust sanft massieren, ausreichend ruhen und viel trinken. Bei Fieber über 38,4°C für mehr als 24 Stunden ärztliche Hilfe suchen.
Darf ich mit Mastitis weiterstillen?
Ja, du solltest unbedingt weiterstillen. Das regelmäßige Entleeren der Brust ist entscheidend für die Heilung. Die Muttermilch ist für dein Baby unbedenklich.
Wann muss ich mit einer Brustentzündung zum Arzt?
Suche ärztliche Hilfe, wenn du Fieber über 38,4°C für mehr als 24 Stunden hast, sich die Symptome trotz Selbsthilfemaßnahmen nicht bessern, du starke Schmerzen hast oder Eiter aus der Brustwarze austritt.
Wann muss ich bei Mastitis ins Krankenhaus?
Ein Krankenhausaufenthalt kann notwendig sein bei sehr hohem Fieber (über 39,5°C), starker Verschlechterung des Allgemeinzustands, wenn die Antibiotika nicht wirken oder wenn sich ein Abszess gebildet hat.
Welche Behandlung gibt es bei Mastitis?
Die Behandlung umfasst regelmäßiges Stillen, Wärme-/Kälteanwendung und Ruhe. Bei bakterieller Infektion werden stillverträgliche Antibiotika verschrieben. In schweren Fällen kann eine Krankenhausbehandlung erforderlich sein.
Wie kann ich einer Brustentzündung vorbeugen?
Vorbeugung umfasst korrekte Anlegetechnik, vollständige Brustentleerung, Vermeidung zu langer Stillpausen, Tragen gut sitzender BHs, Pflege der Brustwarzen und sofortige Behandlung von Milchstau.