Hormonelle Verhütungsmethoden sind heute sehr sicher und für die meisten Frauen gut verträglich. Hier finden Sie einen Überblick über die beliebtesten Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen:
Kombinationspillen, Hautpflaster oder Vaginalring
Diese drei Methoden enthalten Östrogen und Gestagen. Bekannte Vertreter dieser Gruppe sind die Pille Maxim, die Pille Swingo, der Nuvaring, der Ginoring und das Evra Verhütungspflaster.
Vorteile:
Für diese Methoden spricht, dass man die erotische Stimmung beim Vorspiel durch ihre Anwendung nicht stören muss. Sie senken auch Blutungen und Krämpfe während der Periode. Außerdem reduzieren sie Schmerzen während des Eisprungs und vermindern das Risiko von Krankheiten wie Beckenentzündung, Knoten in der Brust, Akne, Zysten in den Eierstöcken und einige Krebsarten. Weiters reduzieren sie das Risiko einer Eileiterschwangerschaft und können direkt nach einer Abtreibung verwendet werden.
Nachteile:
Sie bieten keinen Schutz gegen Geschlechtskrankheiten und manche Medikamente können ihre Wirkung mindern. Pillen müssen jeden Tag eingenommen werden.
Pflaster schützen Sie möglicherweise nicht vollständig vor einer Schwangerschaft, wenn sie direkter Sonne oder großer Hitze ausgesetzt sind. Dadurch kann eine hohe Hormondosis aus dem Pflaster freigesetzt werden, wodurch das Pflaster später weniger Hormone enthält.
Pflaster liefern mehr Östrogen als niedrig dosierte Antibabypillen. Einige Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen, die ein Pflaster verwenden, mit größerer Wahrscheinlichkeit gefährliche Blutgerinnsel in den Beinen und Lungen bekommen. Das Risiko kann höher sein, wenn die Anwenderinnen rauchen.
Nur-Gestagen-Pillen, Implantate oder Spritzen
Zu den östrogenfreien Pillen gehören beispielsweise Jubrele, Cerazette und Desirett.
Vorteile:
Auch bei diesen Methoden braucht man das Vorspiel nicht zu unterbrechen, was die erotische Stimmung zerstören könnte. Sie führen ebenfalls zu weniger starken Perioden und weniger Krämpfen während des Eisprungs.
Die Verhütungsspritze reduziert Blutungen bei Perioden, was das Risiko einer Anämie senkt. Auch diese Methoden reduzieren das Risiko für Beckenentzündungen, einige Krebsarten und Eileiterschwangerschaften.
Weil diese Anwendungen ohne Östrogen auskommen, können sie von Frauen verwendet werden, die kein Östrogen vertragen. Sie sind auch für Raucherinnen über 35 geeignet.
Besonders die Spritze und das Implantat bieten einen äußerst wirksamen Empfängnisschutz: Sie schützen für etwa drei Jahre zuverlässig vor einer Schwangerschaft.
Sobald eine Frau die Anwendung dieser Methoden beendet (wobei ein Implantat von einem Arzt entfernt werden muss), wird die Fruchtbarkeit sehr schnell wieder hergestellt.
Nachteile:
Zu den Nachteilen dieser Methoden gehört, dass sie nicht vor Geschlechtskrankheiten schützen. Bei manchen Frauen verursachen sie unregelmäßigere Perioden oder Schmierblutungen zwischen den Perioden. Einige Medikamente mindern (wie bei den Kombi-Pillen) die Wirksamkeit.
Bei diesen Methoden wird Diabetes wahrscheinlicher, wenn eine Frau während der Schwangerschaft Schwangerschaftsdiabetes hatte.
Nur-Gestagen-Pillen sind etwas weniger wirksam als Kombinationspillen, aber die Injektion und das Implantat sind äußerst zuverlässig.
Manchen Anwenderinnen fällt es schwer, Pillen jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen.
Das Implantat muss von einer ausgebildeten medizinischen Fachkraft eingesetzt und entfernt werden und es kann Kopfschmerzen verursachen.
Eine Verhütungsspritze kann die Rückkehr zu normalen Zyklen um sechs bis acht Monate nach Absetzen des Medikaments verzögern. Bei manchen Frauen führt die Verhütungsspritze zu einer leichten Gewichtszunahme, einer Senkung des HDL-Cholesterins oder einer (reversiblen) Demineralisation der Knochen.
Intrauterinpessare (IUPs)
Die folgenden Vor- und Nachteile gelten sowohl für hormonelle als auch für nicht-hormonelle Spiralen.
Vorteile:
Auch ein Pessar erfordert keine lästige Unterbrechung des Vorspiels. Die Methode ist zu mehr als 99 % wirksam und sehr einfach zu verwenden. Auf lange Sicht ist ein Pessar die kostengünstigste Methode der Empfängnisverhütung.
Die Anwenderin kann ihn jederzeit entfernen lassen. Die Fruchtbarkeit kehrt nach dem ersten Ovulationszyklus nach der Entfernung zurück.
Eine Hormonspirale kann bei den meisten Frauen starke Menstruationsblutungen und Krämpfe lindern.
Nachteile:
Auch diese Methode bietet keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Einen Nachteil stellen die Kosten für das Einfügen der Spirale dar. Nur bei Frauen unter 22 kann die Krankenkasse die Kosten dafür übernehmen. Auch die Entfernung der Spirale kostet etwas. Wenn ein Intrauterinpessar über Jahre verwendet wird, ist es jedoch die günstigste Methode der Empfängnisverhütung.