Freitag, 19 April, 2024

Zweisprachige Erziehung: Darum hat sie viele Vorteile!

Darum ist es optimal schon als Kind eine Zweitsprache zu lernen!

Viele Kinder wachsen heutzutage zweisprachig auf, was unterschiedliche Hintergründe haben kann. Durch die weltweite Vernetzung, durch Auswanderung oder durch Flucht beispielsweise haben die Eltern oftmals einen anderen sprachlichen Hintergrund als den deutschen. Werden die Kinder in Deutschland geboren oder wachsen hier auf, ergibt sich hieraus oft die Situation der Zweisprachigkeit. So wachsen die Kinder oftmals mit der deutschen und der Muttersprache ihrer Eltern auf und werden so automatisch zweisprachig erzogen.

Welche Sprachen lohnen sich am meisten?

Auf der Rangliste der am meisten auf der Welt gesprochenen Sprache führt Chinesisch die Liste mit geschätzten 1,3 Milliarden Muttersprachlern haushoch an. Auf dem zweiten Platz folgt Spanisch mit etwa 471 Millionen muttersprachlichen Personen, gefolgt von der Weltsprache Englisch mit knappen 370 Millionen Menschen, die Englisch als ihre Muttersprache haben.

Statistisch gesehen könnte man meinen, Chinesisch sollte die erste Wahl sein, wenn es um das Erlernen einer weiteren Sprache handelt, aber weit gefehlt.

Tatsächlich ist es so, dass Englisch schon seit dem 19. Jahrhundert die Weltsprache schlechthin ist. Englisch ist in 38 Ländern der Welt die offizielle Landessprache und wird weltweit von 1,5 Milliarden Menschen gesprochen. Somit ist Englisch die unschlagbare Nummer 1 der Sprachen, die sich am meisten lohnen.

Warum ist es für Kinder einfacher, mehrere Sprachen zu lernen, als für Erwachsene?

Wissenschaftlich betrachtet, lernen Kinder im Allgemeinen schneller als Erwachsene, auch im Hinblick auf Sprachen. Das liegt vor allem daran, dass der präfrontale Kortex des Gehirns, dort, wo das Arbeitsgedächtnis gespeichert wird, bei Kindern weniger entwickelt ist, als bei Erwachsenen.
Man kann sich das so vorstellen, dass aufgrund der Entwicklung des Gehirns erwachsene Menschen eine gewisse funktionelle Fixität erleben und somit die Dinge so wahrnehmen, wie sie eben sind. Kinder hingegen werden von ihrer Fantasie und ihrer Kreativität geleitet, was sie flexibel und einfallsreich macht.
Wo ein Erwachsener einen Baum so sieht, wie er ist, kann ein Kind in einem Baum einen Drachen oder einen Riesen mit grünen Haaren sehen.
Man könnte sagen, dass Kinder Köpfe zum Lernen haben und Erwachsene, um Leistungen zu erbringen.

Bilinguale Kitas

Bilinguale Kitas, in denen die Kinder eine zweite Sprache lernen, haben nichts gemein mit dem stoischen Pauken von Vokabeln, wie es in den Schulen vorkommen kann. Hier ist es vielmehr so, dass die Mitarbeiter/innen der Kita mit den Kindern in zwei Sprachen kommunizieren – in Deutsch und in einer Fremdsprache.
Die Kinder lernen hier ganz spielerisch und kommunikativ fast nebenbei eine weitere Sprache kennen und können diese meist schon nach wenigen Wochen sehr gut verstehen und auch selbst sprechen.
Die Gruppen in Kitas bestehen heutzutage oft aus Kindern verschiedener Nationen und unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Da Kinder keine Unterschiede machen und alle Kinder dieselbe Fremdsprache neu erlernen, verbindet sie diese miteinander und Sprachbarrieren werden überwunden.

Welches Maß ist angemessen? (Wie oft andere Sprache einbauen?)

Kinder brauchen von Natur aus eine gewisse und verlässliche Struktur, an der sie sich orientieren können und die ihnen Sicherheit bietet. Deshalb ist es wichtig, die Erziehung in zwei Sprachen ganz deutlich voneinander zu trennen, damit das Kind nicht überfordert wird oder durcheinander kommt.
Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, ob das Kind überfordert wirkt, eigenes Interesse an dem Erlernen der anderen Sprache zeigt oder von sich aus nur in der einen Sprache spricht.
Lernen soll immer Spaß machen und nichts sollte erzwungen werden. Wenn das Kind mit der zweiten Sprache nicht zurechtkommt, sollte eine Pause eingelegt und zu einem späteren Zeitpunkt (mehrere Tage oder Wochen) noch einmal spielerisch damit begonnen werden.

Welche Rituale helfen mir dabei?

Man könnte bestimmte Rituale einführen, zu deren Anlass immer nur in einer der beiden Sprachen gesprochen wird. Vorstellbar wäre, dass zu Hause in der einen Sprache miteinander geredet wird, während außerhalb der eigenen vier Wände nur die andere Sprache zum Einsatz kommt. Kinder lernen dabei ganz schnell, dass zu Hause die Muttersprache der Eltern und außerhalb beispielsweise Deutsch gesprochen wird.
Auch kleine Rituale, wie beispielsweise das Vorlesen vor dem Zubettgehen, können hier helfen. So könnte man abends nur Geschichten in der Fremdsprache vorlesen, beim Abendessen nur in der Zweitsprache sprechen oder zu bestimmten Zeiten gemeinsam Familienfilme in der anderen Sprache ansehen.

Zweite Sprache erst im Schulalter lernen. So klappts (z.B. Sprachkurse per App)

Kommt ein Kind in die Schule, so ist es mit einem Wortschatz von ca. 40.000 Wörtern ausgestattet und beherrscht sogar die Grammatik immer besser. Erlernt das Kind zu diesem Zeitpunkt eine Zweitsprache, so schätzen Experten, dass es ungefähr 6 bis 7 Jahre dauern wird, bis sie diese perfekt beherrschen.
Zwar konnte anhand von Studien kein genaues Alter ermittelt werden, man geht aber davon aus, dass Kinder beim Erlernen einer Fremdsprache bis zum Alter von ungefähr 9 Jahren sehr gute Chancen haben, diese später wir ihre Muttersprache sprechen zu können. Hilfreich können hier Apps sein, bei denen Lehrkräfte den Kindern die Fremdsprache näher bringen.

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