Die 6. SSW markiert einen bedeutenden Meilenstein in deiner Schwangerschaft. Obwohl dein Baby gerade erst etwa die Größe einer Linse erreicht hat, passieren in dieser frühen Entwicklungsphase bereits erstaunliche Dinge. In der 6. Schwangerschaftswoche (SSW) durchläuft der Embryo entscheidende Entwicklungsschritte und auch du als werdende Mutter bemerkst möglicherweise bereits erste Schwangerschaftssymptome. Gerade jetzt beginnt das kleine Herz oft schon zu schlagen und wichtige Organanlagen entstehen – eine Zeit voller entscheidender Weichenstellungen. Was genau in dieser aufregenden Phase geschieht und wo dein Baby jetzt im Bauch liegt, erfährst du in diesem Artikel.
Embryo Entwicklung SSW 6: Größe, Herzschlag & Organe
In der 6. SSW hat dein Embryo bereits eine beachtliche Entwicklung hinter sich. In der 6. SSW wächst dein Embryo rasant und erreicht bis zum Ende der Woche eine Scheitel-Steiß-Länge (SSL) von etwa 4 bis 7 Millimetern – etwa die Größe einer Linse oder kleinen Erbse. Auf zellulärer Ebene passieren bereits revolutionäre Dinge.
Das Herz deines Kindes beginnt in dieser Phase zu schlagen, auch wenn es beim Ultraschall in der 6. SSW manchmal noch nicht erkennbar ist. Es schlägt zunächst in einem schnellen Rhythmus von etwa 100-120 Schlägen pro Minute. Die Herzanlage ist dabei noch röhrenförmig und wird sich in den kommenden Wochen weiterentwickeln.
Neben dem Herzen bilden sich auch weitere lebenswichtige Organanlagen:
- Das Gehirn differenziert sich in verschiedene Bereiche
- Erste Anlagen für Augen und Ohren entstehen
- Der Darm beginnt sich zu formen
- Die Lunge entwickelt sich als kleine Knospe
Die Extremitäten deines Babys zeigen sich in der 6. SSW als kleine Knospen, aus denen sich später Arme und Beine entwickeln werden. Auch wenn diese Strukturen im Ultraschall meist noch nicht deutlich erkennbar sind, ist der Grundbauplan deines Babys bereits angelegt.
Ultraschall 6. SSW: Fruchthöhle, Embryo & Herzaktivität
Viele werdende Eltern fragen sich, was man beim Ultraschall in der 6. SSW bereits sehen kann. Tatsächlich ist dies oft der erste Termin, bei dem die Schwangerschaft bildlich bestätigt wird. Bei einem Ultraschall in der 6. SSW kann der Arzt in der Regel Folgendes erkennen:
- Die Fruchthöhle als kleinen schwarzen Kreis
- Den Dottersack, der den Embryo in den ersten Wochen ernährt
- Den Embryo selbst als kleinen weißlichen Strich von ca. 2-7mm Länge
Manchmal kann bereits die erste Herzaktivität nachgewiesen werden, was ein wichtiger Indikator für eine intakte Schwangerschaft ist. Falls du beim ersten Ultraschall in der 6. SSW noch keinen Herzschlag siehst, ist das jedoch kein Grund zur Sorge – oft ist es einfach noch zu früh.
Die Messung der Größe des Embryos in der 6. SSW ist wichtig, um das genaue Schwangerschaftsalter zu bestimmen. Die sogenannte Scheitel-Steiß-Länge beträgt in dieser Phase etwa 4-7 mm und wird vom Arzt genau dokumentiert, um das Wachstum in den kommenden Wochen zu verfolgen.
Deine Symptome SSW 6: Von Übelkeit bis Müdigkeit
In der 6. SSW können sich bereits verschiedene Schwangerschaftssymptome bemerkbar machen, wobei die Intensität von Frau zu Frau stark variiert. Einige Frauen spüren in dieser frühen Phase noch kaum Veränderungen, während andere bereits deutliche Anzeichen wahrnehmen.
Zu den häufigsten Symptomen in der 6. SSW zählen:
Übelkeit und Erbrechen
Die berühmte „Morgenkrankheit“ tritt oft erstmals in der 6. SSW auf. Entgegen ihres Namens kann die Übelkeit zu jeder Tageszeit auftreten und wird durch den Anstieg des Schwangerschaftshormons HCG verursacht.
Brustspannen
Durch hormonelle Veränderungen werden deine Brüste auf die spätere Milchproduktion vorbereitet. Sie können empfindlicher und größer werden und manchmal sogar schmerzen.
Müdigkeit
Eine ausgeprägte Erschöpfung ist ein typisches Symptom in der 6. SSW. Dein Körper arbeitet auf Hochtouren, um deinem Baby optimale Entwicklungsbedingungen zu bieten, was viel Energie kostet.
Häufiges Wasserlassen
Durch die Hormonumstellung und die beginnende Vergrößerung der Gebärmutter kann es bereits in der 6. SSW zu vermehrtem Harndrang kommen.
Unterleibsschmerzen
Leichte ziehende Schmerzen oder Krämpfe im Unterleib können in der 6. SSW auftreten und ähneln manchmal Periodenschmerzen. Sie entstehen, weil sich die Gebärmutter dehnt und das Gewebe sich verändert.
Fehlgeburtsrisiko SSW 6: Statistiken & Warnzeichen
Viele Schwangere beschäftigt in der frühen Phase der Schwangerschaft die Sorge vor einer Fehlgeburt. Tatsächlich ist das Fehlgeburtsrisiko in der 6. SSW noch relativ hoch, da die Schwangerschaft sich in einer kritischen Entwicklungsphase befindet.
Statistisch gesehen liegt das Fehlgeburtsrisiko in der 6. SSW bei etwa 10-15%. Dieses Risiko sinkt mit jeder weiteren Woche deutlich, besonders nach Nachweis der Herzaktivität. Nach der 12. SSW beträgt das Risiko nur noch etwa 1-2%.
Die häufigste Ursache für frühe Fehlgeburten sind chromosomale Anomalien, die spontan auftreten und meist nicht beeinflussbar sind. Dies ist ein natürlicher Selektionsprozess des Körpers.
Folgende Anzeichen können auf eine drohende Fehlgeburt hindeuten und sollten umgehend ärztlich abgeklärt werden:
- Starke Blutungen, die über leichtes Spotting hinausgehen
- Intensive krampfartige Schmerzen
- Plötzliches Nachlassen der Schwangerschaftssymptome
Eine Blutung in SSW 6 muss jedoch nicht zwangsläufig auf eine Fehlgeburt hindeuten. Leichte Blutungen oder bräunlicher Ausfluss können auch durch die Einnistung des Embryos oder harmlose Veränderungen am Muttermund entstehen.
Lage des Babys in der 6. SSW: Sicher in der Gebärmutter
In der 6. SSW befindet sich der Embryo sicher eingebettet in deiner Gebärmutter. Er hat sich in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet und wird durch die sich entwickelnde Plazenta mit Nährstoffen versorgt.
Die Gebärmutter selbst hat zu diesem Zeitpunkt etwa die Größe einer kleinen Orange und liegt tief im Becken. Sie hat ihre Position noch nicht verändert und ist von außen noch nicht spürbar. Erst ab etwa der 12. SSW wird sie über den Beckenrand hinausragen und als kleine Wölbung tastbar sein.
Der Embryo schwimmt in der Fruchtblase, umgeben von Fruchtwasser, das ihn schützt und ihm Bewegungsfreiheit bietet. Die Nabelschnur beginnt sich zu entwickeln und wird bald die direkte Verbindung zwischen Mutter und Kind darstellen.
Tipps für die 6. SSW
Um diese wichtige Phase der Schwangerschaft gut zu überstehen und deinem Baby optimale Entwicklungsbedingungen zu bieten, können folgende Tipps hilfreich sein:
- Ausgewogene Ernährung & Folsäure: Achte auf eine nährstoffreiche Kost mit ausreichend Eisen und Vitaminen. Besonders wichtig ist weiterhin Folsäure, da sie die Entwicklung des Neuralrohrs deines Babys unterstützt, die in diesen frühen Wochen stattfindet.
- Ausreichend Ruhe: Gönne deinem Körper genügend Erholung, um mit den energiezehrenden Veränderungen zurechtzukommen.
- Verzicht auf Alkohol und Nikotin: Diese Substanzen können die Entwicklung des Embryos negativ beeinflussen.
- Bewegung an frischer Luft: Moderate körperliche Aktivität fördert dein Wohlbefinden und unterstützt eine gesunde Schwangerschaft.
- Bei Übelkeit: Iss kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt und halte Ingwertee oder Cracker griffbereit.
Häufige Fragen zur 6. SSW
Was passiert, wenn ich in der 6. SSW Unterleibsschmerzen wie bei der Periode habe?
Leichte ziehende Schmerzen im Unterleib sind in der 6. SSW normal und entstehen durch die Dehnung der Gebärmutter. Sollten die Schmerzen jedoch stark sein oder von Blutungen begleitet werden, solltest du umgehend deinen Arzt aufsuchen.
Ist eine Blutung in der 6. SSW immer ein Zeichen für eine Fehlgeburt?
Nein, leichte Blutungen können verschiedene harmlose Ursachen haben, wie Einnistungsblutungen oder Veränderungen am Muttermund. Dennoch solltest du jede Blutung mit deinem Arzt besprechen, besonders wenn sie mit Schmerzen einhergeht.
Ab wann ist der Herzschlag beim Ultraschall sichtbar?
In der 6. SSW kann manchmal bereits ein Herzschlag nachgewiesen werden, jedoch ist es oft erst ab der 7. SSW zuverlässig erkennbar. Falls beim ersten Ultraschall noch keine Herzaktivität zu sehen ist, wird dein Arzt einen Folgetermin vereinbaren.
Muss ich in der 6. SSW schon Schwangerschaftssymptome haben?
Nein, nicht alle Frauen verspüren in der 6. SSW bereits deutliche Symptome. Das Fehlen von typischen Anzeichen wie Übelkeit bedeutet nicht, dass mit deiner Schwangerschaft etwas nicht stimmt. Jede Schwangerschaft verläuft individuell.
Was sollte ich tun, wenn der Ultraschall in der 6. SSW unauffällig ist?
Ein unauffälliger Ultraschall kann bedeuten, dass es noch zu früh ist, um den Embryo deutlich zu sehen, oder dass das Schwangerschaftsalter möglicherweise falsch berechnet wurde. Dein Arzt wird in der Regel einen Kontrolltermin nach 1-2 Wochen vereinbaren.