Dienstag, 26 März, 2024

Stillende Mama: Das solltest du bei den Medikamenten beachten!

Darauf müssen stillende Mamas achten!

Es kann für dich ziemlich verunsichernd sein, wenn du plötzlich nicht einfach bei Kopfschmerzen oder Bauchweh eine Tablette einnehmen kannst, ohne vorher abzuklären, ob du deinem Kind damit potenziell schadest. Beim Stillen gelangen Stoffe aus Medikamenten in den Körper des Babys. Deshalb gilt es beim Einnehmen von Medikamenten in der Stillzeit, einiges zu beachten. Welche Medikamente für dich unbedenklich sind und welche Stoffe definitiv schädlich für dein Baby sind besprechen wir im folgenden Text.

Wie gelangt das Medikament in den Körper des Babys?

Um wirklich Schaden im Körper des kleinen Kindes anzurichten, muss das Medikament erst einmal über das Blut der Mutter in die Muttermilch gelangen und dann durch den Magen-Darm-Trakt des Babys in das Blut des Kindes. Nicht alle Stoffe haben dazu die Fähigkeit. Faktoren, die bestimmen, ob und wie schnell ein Arzneistoff im Kind ankommt sind:

Die Aufnahme (Resorption) – Wie viel des Stoffes hast du eingenommen?
Die Verteilung (Distribution) – Wie gut und schnell verteilt sich der Arzneistoff?
Die Biochemie des Um- und Abbaus des Stoffes (Metabolisierung) und seine Ausscheidung (Exkretion), in beiden Körpern, der der Mutter sowie der des Kindes.

Jeder Stoff, der von der Mutter aufgenommen wird, geht in die Muttermilch über – allerdings in unterschiedlichen Dosen. Die meisten Wirkstoffe sind bei korrekter Einnahme unbedenklich. Problematisch wird es nur in drei Fällen:

Wenn du das Medikament lange und dauerhaft einnimmst, es fehlerhaft einnimmst oder der Stoff sehr schädlich für Kinder ist. Niere und Leber, die beiden Organe, die hauptsächlich für den Abbau von Medikamenten zuständig sind, sind bei Kindern noch sehr langsam im Abbau. Die Magenwand ist außerdem sehr dünn und nimmt daher mehr Stoffe auf. Des Weiteren ist die Blut-Hirn-Schranke noch nicht vollständig geschlossen. Daher sind hohe oder konstante Dosen schädlich für kleine Kinder. Das Alter, die Gesundheit und Genetik des Kindes spielen auch eine Rolle, inwieweit bestimmte Stoffe schädlich sein können.

Deshalb solltest du jede Medikamenteneinnahme vorher mit einem Arzt oder Apotheker absprechen. Manche Apotheken bezeichnen sich extra als „Kinderfreundliche Apotheken“ bei denen Mitarbeiter arbeiten, die sich besonders gut mit den Dosen und Medikamenten für Säuglinge und Kinder auskennen. Sollte sich dein Kind, nachdem du ein neues Medikament eingenommen und gestillt hast auffällig verhalten, suche bitte sofort einen Arzt auf.

Unbedenkliche Medikamente

Unbedenklich sind bei Erkältungen, Hausmittel, wie etwa Wadenwickel, Kräutertees, oder Gurgeln mit Salzwasser und natürlich Hausmittel, die nicht in den Körper eindringen. Nasentropfen oder Halstabletten sind auch unbedenklich. Bei Schmerzen ist Paracetamol dein Mittel der ersten Wahl. Ibuprofen oder Lokalanästhetika (Zahnarzt), sind auch risikoarm. Weitere Medikamente kannst du auf Listen im Internet runterladen oder einen Arzt oder Apotheker fragen. Bestellen kannst du bei einer Apotheke auch online – sei dir dann aber vorher sicher, welches Medikament du einnehmen darfst.

Schädliche Medikamente

Es gibt Erkrankungen, die lassen sich weder mit risikoarmen Alternativen, noch mit Hausmitteln behandeln. Manche Krankheiten erfordern eine dauerhafte und konstante medikamentöse Therapie. In der folgenden Liste sind Medikamente aufgelistet, die eine Pause vom Stillen oder ein Abstillen unumgänglich machen:

Zytostatika
Thyreostatika
Rheumathische Erkrankung: Indometazin (nichtsteroidales Antiphlogistikum)
Ergotamine gegen Migräne
Einige Psychopharmaka
Immunsuppressiva
Iodhaltige Kontrastmittel für bildgebende Verfahren
Valproinsäurederivate und Kombinationstherapien
Bestimmte Antibiotika: Aminoglykosidantibiotika, Tetrazykline, Chinolone

Möglichkeiten und Lösungen

Falls möglich, nutze bitte risikoarme Alternativen oder Hausmittel, die nicht in dein Blut gelangen oder verträgliche Stoffe beinhalten, die deinem Kind nicht schaden können. Falls du auf Medikamente dauerhaft angewiesen bist, frage deinen Arzt, ob es zu diesem Medikament eine verträglichere Alternative gibt. Sollte dies alles nicht in Frage kommen, denke über eine Stillpause nach, dies ist nicht ganz so radikal wie das Abstillen des Kindes.

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