Donnerstag, 25 April, 2024

Blasenentzündung beim Kind: Symptome und Tipps!

Harnwegsinfektionen sind schmerzhaft und unangenehm, egal, ob sie bei Kindern oder bei Erwachsenen auftreten. Bei Kindern kommen Blasenentzündungen sehr häufig vor vor allem bei Mädchen. Doch welche Symptome gibt es? Und kann eine Blasenentzündung beim Kind bereits mit einem Hausmittel, oder nur mit ärztlich verschriebenen Medikamenten behandelt werden? Überhaupt ist die Frage: Wann muss man zum Arzt gehen, wenn das Kind eine Blasenentzündung hat? Und kann man Blasenentzündungen bei Kindern vorbeugen? Antworten auf diese, und mehr, Fragen rund um Blasenentzündungen bei Kindern können hier nachgelesen werden.

Was genau ist eine Blasenentzündung

Blasenentzündungen sind, wie alle anderen Harnwegsinfektionen, bakterielle Infektionen. Sie gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Baby- und Kleinkindalter überhaupt. Zu den Harnwegen gehören, neben der Blase, die der Blasenentzündung ihren Namen verleiht, auch die angeschlossene Harnröhre, die Nieren und die Harnleiter. Damit umfassen die Harnwege alle Bereiche des menschlichen Körpers, die daran beteiligt sind Urin aufzunehmen und so lange zu speichern bis er durch das Wasserlassen den Körper verlassen kann. Von einer Blasenentzündung spricht man immer dann, wenn die Schleimhäute von Harnleiter, -blase oder -röhre eine Entzündung aufweisen. In der Folge dieser Entzündung entwickelt der menschliche Organismus oftmals Fieber, und die betroffene Person verspürt Schmerzen. Die Bakterien, die für die Infektion verantwortlich sind, gelangen in der Regel über die äußere Öffnung der Harnröhre in den Körper, und nehmen von dort ihren Weg bis zur Blase. Möchte man sich medizinisch genau ausdrücken nutzt man den Ausdruck Blasenentzündung nur dann, wenn die Entzündung ausschließlich die Blase betrifft.

Ursachen für eine Blasenentzündung beim Kind

Blasenentzündungen bei Kindern sind deshalb so häufig, weil die Ausscheidungen der Kinder längere Zeit im Genitalbereich verbleiben, so lange die Kinder Windeln tragen. So können Entzündungen verursachenden Bakterien zum Beispiel während des Saubermachens der Kinder in den kindlichen Genitalbereich gelangen. Häufig ist auch eine verrutschte Windel die Ursache für eine Blasenentzündung beim Kind. Da Mädchen eine kürzere Harnröhre als Jungen haben, sind diese Kinder von Blasenentzündungen häufiger betroffen. Außerdem steigt die Gefahr einer Blasenentzündung bei Mädchen auch deshalb, weil ihre Harnröhre näher am After gelegen ist, als die der Jungen. Der Weg, den die Bakterien zu den Harnwegen zurücklegen müssen, ist hier schlicht kürzer. Jungen weisen dafür häufiger eine Harntransportstörung auf, die angeboren ist. Ist ein Kind von einer solchen Harntransportstörung betroffen, kann es die Blase nicht völlig entleeren. Ein Rest Urin bleibt darin zurück und fließt wieder zu den Nieren hinauf. Der Defekt reguliert sich in den meisten Fällen mit der Zeit von selbst. So lange er jedoch besteht, ist die Wahrscheinlichkeit von Blasenentzündungen beim Kind erhöht.

Symptome einer Blasenentzündung beim Kind

Blasenentzündungen beim Kind und Symptome, sind ähnlich wie bei Erwachsenen. Das Kind verspürt ein Brennen, wenn es Wasser lässt. Außerdem klagen auch Kinder mit Blasenentzündung über einen ständigen Harndrang oder auch Bauchhweh. Sind sie auf der Toilette, können sie jedoch nicht urinieren. Allerdings müssen Eltern bedenken, dass Kinder, die an jeglicher Krankheit leiden, die damit einhergehenden Symptome nicht auf die gleiche Art und Weise benennen können wie Erwachsene. Teilweise teilen sie sich auch überhaupt nicht mit, sondern versuchen eine andere Strategie. Viele Kinder vermeiden die Ursache ihrer Beschwerden durch Unterdrückung. Das heißt sie halten den Urin mit Kraft zurück, da sie beim Wasserlassen Schmerzen verspüren. Äußern sie sich über ihr Unwohlsein, nennen sie oftmals in erster Linie Bauchschmerzen. Denn diese entstehen durch das zwanghafte Zurückhalten. Größere Kinder, die bereits trocken sind, nässen oft plötzlich wieder ein, wenn sie eine Blasenentzündung haben. Ist das Kind jünger als drei Jahre wird es sich generell kaum zu möglichen Beschwerden äußern können. Dann weisen Symptome wie Durchfall, Fieber, Erbrechen, Verweigerung der Flüssigkeitsaufnahme und generelles Jammern auf eine Blasenentzündung hin.

Im Falle einer Blasenentzündung: wann zum Arzt?

Das kommt grundsätzlich zunächst auf die Symptome an, und auch darauf, ob man als Elternteil bereits die Vermutung hat, dass das Kind an einer Blasenentzündung leiden könnte. Hat das Kind Fieber, sollte man generell immer zum Arzt gehen. Ein weiterer Grund wann jemand zum Arzt gehen sollte, ist immer der, wenn eine Krankheit bereits mehrfach aufgetreten ist, und die Symptome wieder auf diese Krankheit hindeuten – egal, ob als Erwachsener, oder mit einem Kind. Auch sobald Blut im Urin ist, ist der Gang zum Arzt notwendig. Generell sollten Eltern bei jeglichem Verdacht einer Blasenentzündung vorsichtig sein. Denn hier ist es wie bei allen anderen Harnwegsinfektionen: Wird eine Blasenentzündung nicht ordentlich auskuriert, dann kann sie chronisch werden. Im schlimmsten Fall hat das Kind nicht nur dauerhafte Beschwerden. Nach einer Weile können sogar dessen Nieren geschädigt werden. Auch Nierenbeckenentzündungen können die Folge von nicht richtig therapierten Blasenentzündungen sein.

Was passiert beim Arzt, wenn eine Blasenentzündung beim Kind vermutet wird?

Um eine mögliche Blasenentzündung zu diagnostizieren, benötigt der Arzt eine Urinprobe des Kindes. Hat man als Elternteil bereits einen entsprechenden Verdacht, kann man eine Urinprobe des Kindes zum Arzt mitbringen. Diese kann mit einem sauberen Glas mit Schraubverschluss aufgefangen werden. Wird tatsächlich eine Blasenentzündung festgestellt, gibt der Arzt in vielen Fällen ein Antibiotikum. Ob dies nötig ist, und falls ja wie lange die Einnahme des Antibiotikums andauern sollte, hängt mit der festgestellten Keimzahl im Urin zusammen. Ist ein Baby betroffen, das jünger als drei Monate ist, wird es häufig in die Klinik eingewiesen, um die Blasenentzündung dort unter Aufsicht zu kurieren. Das Antibiotikum erhalten diese Kinder über eine Infusion. Sind die Harnwegsinfekte bei einem Kind in kurzer Abfolge mehrfach festzustellen, wird der Kinderarzt eine Ultraschalluntersuchung vornehmen. Damit möchte er feststellen, ob das Kind an der früher in diesem Text angesprochenen Harntransportstörung leidet.

Helfen Hausmittel?

Eine wirkliche Therapie über den reinen Einsatz von Hausmitteln ist bei einer Blasenentzündung nicht möglich. Hausmittel können jedoch zur Linderung der Symptome beitragen. Wichtig für Kinder, die an einer Blasenentzündung leiden, ist es viel zu trinken. Das hilft dabei die schädlichen Bakterien aus dem Körper des Kindes zu spülen. Dafür eignen sich ungesüßte Tees und Wasser am besten. Wird das betroffene Kind noch gestillt, ist außer der Muttermilch keine zusätzliche Gabe von Flüssigkeit notwendig. Generell gilt das Stillen auch als eine hervorragende Vorbeugung gegen Blasenentzündungen beim Kind. Auf Hausmittel, auf die Erwachsene mit Blasenentzündung schwören, wie etwa harntreibende Blasen- oder Nierentees, sollte unbedingt verzichtet werden. Diese belasten Kinder mehr, als dass sie ihnen nützen. Denn die kindliche Blase wird von harntreibenden Tees zu sehr gereizt, was somit zusätzliche Schmerzen beim Kind verursacht. Schmerzlindernd wirken jedoch warme Sitzbäder. Diese sollten mit Kamillentee angesetzt werden.

Die richtige Vorbeugung gegen das Entstehen von Blasenentzündungen bei Kindern

Wer viel trinkt beugt Blasenentzündungen grundsätzlich vor, egal in welchem Alter. Außerdem sollten die Füße von Kindern immer warm und trocken gehalten werden. Das gilt vor allem nach dem Besuch im Schwimmbad, oder bei Spaziergängen im Regen. Der Grund dafür, weshalb dies so wichtig ist, ist der, dass Unterkühlungen der unteren Körperregion bei Kindern vermehrt zur Anfälligkeit für Blasenentzündungen führen. Auch sollte man die Kinder so trainieren, dass sie immer rechtzeitig zur Toilette gehen, und Urin nicht zurückhalten. Auch die Wischrichtung beim Saubermachen ist wichtig. Sie sollte immer von vorne nach hinten ausgerichtet sein. So wird verhindert, dass Darmbakterien in die Harnröhre gelangen können. Sobald Kinder dies selbst erledigen, sollte ihnen die richtige Wischrichtung beigebracht werden. Bei Kindern, die Windeln tragen, beugt man außerdem vor, indem die Windeln regelmäßig gewechselt werden.

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